Jahr: 2010

Norbert Röttgen will „Überförderung“ von Solarstrom beenden

Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) hat das Vorhaben, die Einspeise­vergütung für Solarstrom weiter zu senken, heute bekräftigt. Dies berichtet das Fachmagazin Photovoltaik.eu unter Berufung auf einen Bericht der Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ). In einem Brief an die Regierungsfraktionen warnte er demnach davor, dass das Bild der erneuerbaren Energien durch zu hohe Fördersätze Schaden nehmen könnte: „Die Überförderung einer einzelnen Branche könnte schnell zu einem Akzeptanzproblem für den Ausbau der erneuerbaren Energien werden.“ Das EEG solle dazu dienen, Technologien zur Marktreife zu verhelfen.

Interview: Effizienz einer Wärmepumpe – Teil 1: Einflussfaktoren im Bestandsbau

Über die Effizienz von Wärmepumpen wird zu Beginn des Winters heftig diskutiert und gestritten. Zurück bleiben viele offene Fragen, die mehr Verwirrung stiften als Klarheit. Als „Energiefresser“ hat eine große deutsche Sonntagszeitung Wärmepumpen vor kurzem bezeichnet. Differenzierter geht das Fraunhofer Institut für solare Energiesysteme ISE vor, das vier Jahre lang Wärmepumpen auf Effizienz untersucht hat. Doch wer hat nun Recht?

Diese Frage können (und wollen) wir nicht beantworten. Einmischen in die Diskussion wollen wir uns aus aktuellem Anlass dennoch, um Fakten zusammen zu tragen im Meinungswirrwarr. Mit Verena Gorris, Pressesprecherin des Bundesverbandes Wärmepumpe, haben wir über die Voraussetzungen gesprochen die die Wirtschaft vorgibt, um mit Wärmepumpen effizient heizen zu können. Aufschlussreich hierbei: im Zentrum der Effizienz Diskussion steht weniger die Technik, als der beratende Fachbetrieb.

Neue Fördermaßnahmen für kommunalen Klimaschutz ab Januar 2011

Das Bundesumweltministerium (BMU) gab heute bekannt, dass es sein im Mai gestopptes kommunales Klimaschutzprogramm wieder aufnimmt. Vom 01.01.2011 bis zum 31. März 2011 können Kommunen somit wieder Förderanträge für lokale Klimaschutzvorhaben einreichen. Die BMU-Klimaschutzinitiative fördert die Entwicklung von Konzepten ebenso wie direkte investive Maßnahmen. Darunter fallen nicht nur Projekte für erneuerbare Energien zur Wärme- und Strom­erzeugung, sondern auch Modellprojekte wie die Umrüstung von Straßen­beleuchtungen auf energiesparende LED-Technologie.

Forscher der Universität Würzburg entwickeln Nano-Antennen zur Lichtkonzentration

Professor Bert Hecht und sein Team vom Physikalischen Institut der Universität Würzburg haben erstmals Nano-Antennen aus Gold hergestellt. Durch ein spezielles Verfahren gelang es den Forschern, Plättchen aus nur einem Goldkristall zu gewinnen. Diese werden mit einem Ionenstrahl weiter modelliert. Die Technik könnte in der Zukunft Anwendung in der Photovoltaik finden, denn die Antennen können Licht zehnmal besser konzentrieren als herkömmliche Systeme. Die Energie des Lichtes kann so effizienter genutzt werden.

Solarpark in Lüneburg trotz widriger Bedingungen fertiggestellt

In einem Gewerbegebiet des Dorfes Oerzen bei Lüneburg sind nach Angaben des Unternehmens SunEnergy Europe die Bauarbeiten an einem neuen Solarpark erfolgreich abgeschlossen worden. Die Fläche des Parks beträgt 3,7 Hektar, auf denen 5100 monokristalline Solarmodule verbaut wurden. Die Nennleistung der Gesamtanlage wird mit knapp 1,1 Megawatt angegeben, was den Strombedarf von rund 600 Menschen decken soll. Die Bauarbeiten haben trotz winterlicher Witterung drei Wochen in Anspruch genommen.

Mainzer Wissenschaftler für Erforschung organischer Photovoltaik ausgezeichnet

Dr. Frédéric Laquai hat heute den Walter Kalkhof-Rose-Gedächtnispreis 2010 erhalten. Die Walter und Sibylle Kalkhof-Rose Stiftung hat damit seinen herausragenden Beitrag zur Erforschung photophysikalischer Prozesse bei organischen Leuchtdioden und Solarzellen gewürdigt. Solarzellen mit organischen Halbleiter-Polymeren besitzen das Potential, weitaus kostengünstiger in der Produktion und umweltverträglicher als Siliziumzellen zu sein. Bislang ist der Wirkungsgrad von derartigen Solarzellen mit unter 10 Prozent noch relativ gering.

China will flächendeckende Qualitätssicherung nach deutschem Vorbild einführen

Wie die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. (DGS) heute berichtet, befindet sich ihr geschäftsführendes Vorstandsmitglied Dr. Jan Kai Dobelmann derzeit in Peking. Auf Einladung der chinesischen Nationalen Energie­behörde erläutert er dort das Qualitäts­sicherungs­system „RAL Güteschutz Solarenergieanlagen“. Die chinesische Regierung plant nach Angaben der DGS, Photovoltaik- und Solarthermiesysteme verstärkt im Inland einzusetzen, anstatt die Produktion nur auf den Export auszurichten. Deswegen sei die Entwicklung hoher Qualitätsstandards von großer Wichtigkeit für die chinesische Energiestrategie.

Erstes Bürohochhaus mit fassadenintegrierter Photovoltaik in Frankfurt

Das „WestendGate“, ein 47-stöckiger Bürokomplex in Frankfurt am Main, ist nach mehr­wöchigen Bauarbeiten mit einer fassadenintegrierten Photovoltaikanlage versehen worden. Die Solarmodule verlaufen über die gesamte Höhe des Gebäudes. Die Solaranlage besteht aus 10.500 multikristallinen Siliziumzellen und einer Spitzenleistung von 22 Kilowatt. Das WestendGate wird derzeit einer energetischen Grundsanierung unterzogen und erhält neben der integrierten Photovoltaikanlage eine stärkere Gebäudedämmung.

Netz für das Recycling von Solarmodulen weitet sich aus

In der Nähe von Flensburg ist ein weiteres Unternehmen der PV Cycle Association beigetreten. Die EWS GmbH in Handewitt wird von nun an kostenlos Altmodule von Herstellern entgegennehmen, die Mitglied in dem Recyclingverbund sind. PV Cycle ist eine Vereinigung von über 100 Produzenten, die ein freiwilliges Rücknahme- und Recyclingprogramm für Solarmodule aufbauen. Die Mitglieder repräsentieren nach Angaben der Vereinigung bereits 85 Prozent des europäischen Photovoltaikmarktes.

Erneuerbare Energien bauen ihren Anteil an der Stromproduktion weiter aus

Nach Daten, die der Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) heute veröffentlicht hat, ist der Anteil der erneuerbaren Energien an der deutschen Stromproduktion weiter gestiegen. Mit 102,3 Milliarden Kilowattstunden deckten die Erneuerbaren damit 17 Prozent der Stromproduktion ab. 2009 lag dieser Wert noch bei 95 Milliarden Kilowattstunden. Während die Photovoltaik weiterhin von einem starken Zubau profitierte, ist der Anteil der Windenergie 2010 trotz weiterer Installationen um drei Prozent zurückgegangen, was jedoch vor allem mit einem allgemein windschwachen Jahr zusammenhängt.

SPD will Photovoltaikmarkt beruhigen

Über ein Positionspapier für die AG Energie haben auch die Sozial­demokraten Stellung zur Diskussion um die Solarstrom­förderung bezogen. Ulrich Kelber (SPD), MdB, hat in einem Interview mit dem Deutschlandradio die Position der SPD erläutert. Demnach sei der Photovoltaik Markt 2010 von einer „Torschlusspanik mit einer explosionsartig ansteigenden Anzahl von Installationen und entsprechendem Anstieg der Importquote“ geprägt gewesen.

Dieses durch fortlaufende Diskussionen erzeugte Chaos gelte es einzudämmen. Der Vorschlag sieht unter anderem vor, dass die Vergütung für Photovoltaikanlagen von weniger als 30 Kilowatt Leistung bis 2013 auf unter 21 cent sinken soll. Anlagen von 30 bis 1000 Kilowatt sollen unter 15 cent pro Kilowattstunde erhalten.

Grüne wollen Solarstromförderung stärker an die Marktentwicklung koppeln

Hans-Josef Fell, der energiepolitische Sprecher der Partei Bündnis 90/Die Grünen, hat heute eine Stellungnahme zur Diskussion um die Solarstromförderung abgegeben. Grundsätzlich begrüßen die Grünen demnach eine Anpassung der Vergütungssätze. Da der Ausbau der Photovoltaik in Deutschland sehr erfolgreich sei und die Preise für Solarmodule weiter fallen, sei eine solche Veränderung sinnvoll. Eine Deckelung der Ausbauhöhen, welche die CDU jüngst forderte und der auch Teile der FPD nahestehen, lehnt er kategorisch ab. Der Vorschlag der Grünen: die Solarförderung soll sich ans Marktwachstum koppeln, ein Vorschlag, den auch der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) jüngst formulierte.

Montageroboter installiert erstmals eigenständig Solarmodule

Im sächsischen Sprotta ist derzeit ein von der Gehrlicher Solar AG selbst entwickelter Roboter im Einsatz. Der „Gehrlicher Assembly Robot“ montiert in einem ersten Praxistest 450 Groß­module. Jedes einzelne Modul wiegt knapp 120 Kilo­gramm und hat eine Größe von über 5,7 Quadratmetern. Der Montage­roboter hebt die Module über einen Schwenkarm an und legt sie auf die Unterkonstruktion. Über Schienen („Backrails“) auf der Rückseite der Module rutschen diese eigenständig in die Halterung und rasten ein.

Bier brauen mit Solarthermie

Die Nutzung von Solarthermieanlagen zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung ist im privaten und öffentlichen Bereich bereits weit verbreiteter Standard. Das Potential für Solarthermie­nutzung in der industriellen Produktion wird laut BINE.info bislang kaum genutzt. Im Rahmen des Forschungs­projektes „Solarthermie2000plus“ integrieren derzeit zwei Privat­brauereien in Deutschland exemplarisch Solarthermie­anlagen in ihre Produktions­prozesse, um dieses Potential genauer auszuloten.

dena-Studie: Mehrfamilienhäuser können sozialverträglich saniert werden

Anhand einer Studie, welche die Deutsche Energie-Agentur (dena) durchgeführt hat, kann der Wärmebedarf von Mehrfamilienhäusern ohne Mehrbelastungen für Vermieter oder Mieter um drei Viertel verringert werden. Selbst eine Einsparung von 80 Prozent würde nur zu geringen Steigerungen führen und sei bei steigenden Energie­preisen schnell wärmemietenneutral.

„Die Studie zeigt, wie wir schnell und sozialverträglich ein erstes Etappenziel bei der Sanierung der Wohngebäude in Deutschland erreichen können“, bewertet Stephan Kohler, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung, die Ergebnisse. „Bei den sowieso anstehenden Sanierungen muss die Energieeffizienz in den Mittelpunkt gerückt werden. Für die Erreichung der Ziele der Bundesregierung ist die Aufstockung der Fördermittel auf vier bis fünf Milliarden Euro jährlich erforderlich“.

FDP spricht sich gegen Deckelung des Photovoltaik-Zubaus aus

Wie das Magazin „Photovoltaik“ heute berichtet, begrüßt der FDP-Umweltexperte Michael Kauch die Gesprächsbereitschaft des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar) bezüglich einer Anpassung der Vergütungssätze für Solarstrom. „Die FDP ist im Einklang mit der Branche offen für ein Vorziehen der Absenkung der Förderung, um die Verbraucher zu entlasten“, so Kauch im Gespräch mit der Agentur Reuters. Die Förderung solle flexibel an die Geschwindigkeit des Zubaus angepasst werden. Eine Deckelung hält Kauch allerdings für unnötig und betonte, dass bei einer zusätzlichen Kürzung das Vertrauen gegenüber Investitionen in Freiflächenanlagen gewahrt bleiben müsse.

Fernsehtipp: Streit um Solarstromförderung setzt sich fort

Thomas Bareiß (CDU) fordert in der heutigen Sendung des Magazins „WISO“ erneut eine starke Kürzung der Solar­förderung und eine Deckelung der Neuinstallationen. Solarstrom „koste zu viel und bringe zu wenig“. Deshalb „müssen wir in den nächsten Jahren die Photovoltaik begrenzen auf ein Drittel von dem, was wir bisher machen“. Auch der Bundesverband der Verbraucherzentralen hält die derzeitige Förder­situation für nicht zukunftsfähig und pflichtet Bareiß bei. Günther Cramer, Präsident des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW), präsentiert angesichts der Angriffe einen Kompromissvorschlag.

Hersteller von Blockheizkraftwerken blicken optimistisch in die Zukunft

Der Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung e.V., das Ökoinstitut e.V. und der Verlag Energie & Management haben heute die Entwicklung des Blockheiz­kraftwerk-Marktes 2009 vorgestellt. Demnach hat die installierte Leistung aller Blockheizkraftwerke in Deutschland im Jahr 2009 um 49 Prozent zugenommen. Trotz der Wirtschaftskrise ist die Leistung damit von 348 auf 520 Megawatt angewachsen. Mit 5706 verbauten BHKW-Modulen ist auch die Zahl der installierten Anlagen deutlich gestiegen.

DSTTP fordert mehr Mittel für die Solarthermieforschung

Die Deutsche Solarthermie-Technologieplattform DSTTP hat die Politik aufgefordert, die Rahmenbedingungen für die Solarthermieforschung deutlich zu verbessern. Anhand des Strategiepapiers „Niedertemperatur-Solarthermie 2030“ geht die DSTTP davon aus, dass die Hälfte des deutschen Wärmebedarfs innerhalb der nächsten 20 Jahre durch Solarwärme gedeckt werden kann. Um dieses Ziel zu erreichen, sei eine Steigerung der Forschungsbudgets von aktuell 8 Millionen Euro auf 50 Millionen Euro notwendig. Der Bereich „Solarthermie“ erhält bislang nur einen sechsprozentigen Anteil der Forschungsgelder aus dem Bundesumweltministerium.

Energiesparen mit wenig Aufwand: Kurzratgeber zum richtigen Heizen und Lüften

Die Deutsche Energie-Agentur (dena) gibt in ihrer neuen Broschüre „Gesund wohnen: Gut gelüftet. Schlau geheizt“ nützliche Tipps, wie man mit kleinen Maßnahmen eine Menge Heizkosten einsparen kann.

Die Broschüre zeigt, wie man durch richtiges Lüften Schimmelbildung verhindert und unnötige Wärmeverluste vermeidet: sollte man die Fenster kippen oder nicht? Wo und wann verliert ein Gebäude die meiste Energie? Der Ratgeber gibt Antwort.

Photovoltaik Rechner gestartet – berechnen Sie ihre Solaranlage

Das Solaranlagen-Portal.com bietet seit heute einen neuen kostenlosen Service an. Wer sich für Photovoltaikanlagen interessiert, kann mit nur wenigen Mausklicks ermitteln, ob sich eine Solaranlage auf dem eigenen Dach lohnt und gibt wichtige Entscheidungs­hilfen an die Hand. Der Rechner ist praktisch ohne fachliche Vorkenntnisse zu bedienen und präsentiert übersichtlich die relevanten Ergebnisse. Hierzu zählen die jährliche Einspeisevergütung und der Stromertrag ebenso wie die Gesamtrendite und eine Schätzung der durchschnittlichen Investitionskosten. Der Photovoltaik Rechner bietet allerdings noch eine weitere Funktion.

Bayern profitiert am meisten von der Förderung erneuerbarer Energien

Bayern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein sind die großen Gewinner in der Förderung regenerativer Strom­gewinnung. Dies berichtet der SPIEGEL unter Berufung auf eine Erhebung des Bundesverbandes der Energie- und Wasser­wirtschaft (BDEW). Diese Bundesländer speisen am meisten Strom aus Wind- und Solarenergie ins Netz ein. Bayerische Bürger bekommen demnach über eine Milliarde Euro mehr über die Einspeisevergütung ausbezahlt, als die Ökostrom­umlage sie insgesamt kostet.

Analyse von NanoMarkets: Markt für Dünnschichtmaterialien verdreifacht sich bis 2016

Wie das Portal SolarServer.de berichtet, geht das Wirtschaftsanalyse-Unternehmen NanoMarkets davon aus, dass der Markt 2016 ein Volumen von 5,9 Milliarden Dollar erreichen wird. Vor allem der zunehmende Zahl an Cadmium­telluridmodulen sei für diesen Anstieg ursächlich. Aufgrund der Flexibilität der Dünnschicht­technoligie seien diese Module im Bereich der gebäudeintegrierten Photovoltaik (building integrated PV – BIPV) immer attraktiver geworden. Die Solar­module auf Cadmiumtellurid-Basis würden 2016 auch den größten Anteil am Dünnschichtmarkt stellen.

proPellets Austria gibt Sicherheitsempfehlungen für die Pelletlagerung

Im Interview mit dem Portal pelletshome hat der Geschäftsführer von Propellets Austria, Christian Rakos, Entwarnung gegeben: in der privaten Nutzung besteht demnach keine Gefahr durch Kohlenmonoxidbildung. Ein Unfall in einem Pelletsgroßlager in Remscheid hatte zu Beginn des Jahres zu einem Todesfall geführt. Kohlenmonoxid bildet sich in Pelletlagern durch die Verbindung der Fettsäuren im Brennstoff mit dem Luftsauerstoff. Da die Mengen aber sehr gering seien, bestünde bei kleinen Pelletlagern für Endverbraucher praktisch keine Gefahr. Um jede Eventualität auszuschließen, hat der Verein aus Österreich allerdings einige Handlungsempfehlungen aufgestellt.

Monitoringbereicht 2010: Wind- und Solarenergie verzeichneten den stärksten Zuwachs

Die Bundesnetzagentur hat den Monitoringbericht 2010 veröffentlicht, der umfassend die Lage des Elektrizitäts- und Gasmarktes in Deutschland analysiert. Nach Angaben der Bundesbehörde waren Windkraft- und Solarstromanlagen im Zubau 2009 der absolute Spitzenreiter: knapp 80% der installierten Leistung entfiel auf die beiden erneuerbaren Energiesysteme. Die Bundes­netzagentur rechnet mit einem fortgesetzten starken Anstieg der solaren Erzeugungs­kapazität. Im Bereich der Stromnetze sieht die Behörde allerdings deutlichen Verbesserungsbedarf.

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe: die meisten Pelletkessel halten Grenzwerte ein

Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) kam in einer Pressemitteilung im Oktober zu dem Schluss, dass ein Großteil der Pelletkessel am Markt die Feinstaubgrenzwerte nicht einhält. Viele Kessel hielten die Höchstwerte von 20mg Staub pro Kubikmeter Abgas nicht oder nur mit zusätzlichen Filtern ein. Die FNR korrigiert nun diese Aussage. Demnach betrifft diese Feststellung nur ältere und bereits installierte Kessel: die Mehrzahl moderner Pelletkessel, die mit zertifizierten Brennstoffen betrieben werden, halten demnach aktuelle und auch zukünftige Feinstaubwerte ohne zusätzliche Maßnahmen ein.

CDU-Fraktion greift erneut Solarförderung an

Wie die Financial Times Deutschland (FTD) heute berichtet, hat der energiepolitische Sprecher der CDU, Thomas Bareiß, einen Brief an seinen Parteilkollegen Umweltminister Norbert Röttgen geschickt. In dem Brief, der der FTD vorliegt, warnt Bareiß Röttgen vor einer „massiven Überförderung“, die zu „Fehlanreizen“ führen könnte. Die erneute Auseinandersetzung ist Teil der fortlaufenden Diskussion um den weiteren Ausbau der Photovoltaik in Deutschland. Obwohl die Vergütungssätze für Photovoltaik laut Degression im EEG ab 2011 sinken, stehen die getroffenen Vereinbarungen immer noch in der Kritik. Die FTD sieht in der CDU zwei Interessengruppen: eine Gruppe befürchtet demnach angesichts der bevorstehenden Langtagswahl in Baden-Württemberg, als „Totengräber des Ökostroms“ wahrgenommen zu werden.

TÜV Rheinland und Fraunhofer ISE verbessern Brandschutz bei Photovoltaik-Anlagen

In den nächsten drei Jahren werden TÜV Rheinland und das Fraunhofer ISE im Auftrag des Bundesumweltministeriums ein Forschungsvorhaben zur Minimierung von Brandgefahren bei Photovoltaikanlagen durchführen. Ein Schwerpunkt der Arbeiten liegt in der Vermeidung von Lichtbögen. Bei ungenügendem Abstand oder schlechter Isolation können diese Bögen schnell ungewollt zwischen zwei Elektroden entstehen.

„Wir müssen die physikalischen Bedingungen, unter denen es zur Zündung eines Lichtbogens innerhalb einer Anlage kommen kann, systematisch untersuchen. Darüber hinaus wollen wir die Einflussfaktoren auf die Stabilität des Lichtbogens, auftretende Temperaturen auch im näheren Umfeld und damit wahrscheinlich Folgen analysieren“, beschreibt Wilhelm Vaaßen, Geschäftsfeldleiter Regenerative Energien bei TÜV Rheinland, den ersten der zwei Schwerpunke des Projektes.

Biogasanlagen müssen bis 2011 nachgerüstet werden

Nach §11 des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) können Netzbetreiber Biogasanlagen mit einer Leistung größer als 100 Kilowatt (kW) abschalten, falls eine Netzüberlastung droht. Die oft verwendeten BHKW benötigen hierfür spezielle technische Geräte. Ab dem 01. Januar 2011 müssen alle derartigen Biogasanlagen über eine solche Ausstattung verfügen, damit der Anspruch auf EEG-Einspeisevergütung weiterhin besteht. Dies betrifft Anlagen, die vor dem 01. Januar 2009 in Betrieb gegangen sind.

Brandenburg gewinnt „Leitstern 2010“ im Bundesländervergleich Erneuerbare Energien

Im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien haben das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung Baden-Württemberg (ZSW) die Anstrengungen der deutschen Bundesländer für die erneuerbaren Energien untersucht. Im Vergleich zwischen politischen Rahmen­bedingungen, Wirtschaftseffekten, Zubaudynamiken und vielen weiteren Faktoren hat das Bundesland Brandenburg zum zweiten Mal in Folge den Sieg davongetragen.

EU-Parlament gestattet weitere Nutzung von Cadmium in der Solarmodulproduktion

Wie das Fachblatt „photovoltaik“ berichtet, hat das europäische Parlament heute eine Neuregelung der sogenannten „RoHS“ (Restriction of Hazardous Substances Directive) Richtlinie beschlossen. Das Gesetz reguliert den Einsatz potentiell gefährlicher Stoffe in Elektrogeräten, die im EU-Raum verkauft werden. Auf Vorlage des Parlaments­abgeordneten Chris Davies, die mit 640 Stimmen bei drei Gegenstimmen und 12 Enthaltungen angenommen wurde, bleibt die Erneuerbare-Energien-Branche weiterhin von der Regelung ausgeschlossen. Somit bleiben auf Cadmium­tellurid basierende Module, die von Unternehmen wie First Solar oder Calyxo für Dünnschichtmodule eingesetzt werden, weiterhin erlaubt.

„Speicher für regenerative Energien vor dem Durchbruch“ – IRES in Berlin eröffnet

„Die Entwicklung der Speichertechnik ist so weit fortgeschritten, dass sie vor einer Lösung steht“, eröffnete Irm Pontenagel, Geschäftsführerin von Eurosolar, heute die fünfte International Renewable Energy Storage Conference (IRES) in Berlin. Die internationale Konferenz wird in den folgenden drei Tagen über die Speicherung regenerativer Energiequellen diskutieren. Neben Möglichkeiten zur langfristigen Speicherung von Solarstrom werden auch thermische Speicher, wie z.B. für Solarthermieanlagen, vorgestellt und kommentiert. Über 500 Fachleute aus mehr als 30 Ländern werden auf der Konferenz erwartet.

BAFA Förderung für 2010 ist noch erhältlich

Die Fördermittel des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhr­kontrolle (BAFA) sind noch nicht ausgeschöpft, wie das Bundes­umwelt­ministerium mitteilt. Somit besteht im laufenden Jahr weiterhin die Möglichkeit, auf Förderung für eine Solarthermie­­anlage, Biomasse­heizung oder Wärmepumpe durch das Marktanreiz­programm (MAP). „Die Förderampel steht auf grün. Es lohnt sich, jetzt Fördermittel zu beantragen“, so Dr. Karin Freier, Referatsleiterin im BMU. Vor allem die Solarthermie­förderung über das Innovations­programm sei attraktiv: dadurch können auch Eigentümer von Mehrfamilienhäusern Fördergelder für eine Solarwärmeanlage erhalten.

Brauchen Photovoltaikanlagen eine Notabschaltung im Brandfall?

Der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) forderte am 08.November die Photovoltaikindustrie auf, ihre Anlagen mit Notabschaltungssystemen zu versehen. Der Verband begründete seinen Vorstoß mit dem Argument, dass im Brand- oder Schadensfall eine Gefahr für Hauseigentümer und Einsatzkräfte bestünde, da Phototoltaikanlagen selbst bei geringem Lichteinfall eine kostante elektrische Spannung generieren. Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. (DGS) hat heute eine Stellungnahme zur Position des DFV veröffentlicht. Der Verein unterstützt zwar prinzipiell den Verstoß, nennt jedoch Vorbehalte.

Stadtwerke Mainz legen Beschwerde gegen das Energiekonzept in Brüssel ein

Wie die Allgemeine Zeitung heute berichtet, haben die Stadtwerke Mainz im Verbund mit zehn weiteren Energieunternehmen einen Beschwerdeschriftsatz bei der EU-Kommission eingereicht. Die Beschwerde gegen das Energiekonzept der Bundesregierung richtet sich vor allem gegen die Laufzeitverlängerung der deutschen Atomkraftwerke. Die Verlängerung verletze die Vorgaben des Vertrages über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV), da die Stellung bereits marktbeherrschender Unternehmen weiter gestärkt werde.

Vereinfachte KfW-Fördermittel für Wohnungseigentümer in Hamburg

Werden Mehrfamilienhäuser oder größere Gebäudekomplexe saniert oder energetisch modernisiert, können einzelne Parteien oft nicht die entsprechenden Finanzierungsanteile tragen. Die Hamburgische Wohnungsbaukreditanstalt (WK) bietet hierfür ein neues Finanzierungskonzept für Wohneigentümer an. Mit dem Programm kann die zuständige Hausverwaltung einen gebündelten Antrag auf KfW-Fördermittel und WK-Zuschüsse stellen. Die Fördermittel werden nach erfolgter Zusage für alle Teilnehmer gleichzeitig abgerufen. Es entsteht allerdings keine Gesamthaftung der Kreditnehmer: jeder Beteiligter erhält einen individuellen Vertrag.

IG Metall plant erstmalig Streik in deutschem Solarunternehmen

Wie die Mitteldeutsche Zeitung heute berichtet, steht die Gewerkschaft im Konflikt mit Solibro, einer Tochterfirma des Solarkonzerns Q-Cells. Der Betriebsrat des Unternehmens mit 450 Mitarbeitern hat die Geschäftsführung zu Tarif­verhandlungen aufgefordert. Nach Hartmut Meine, IG Metall-Bezirksleiter für Sachsen-Anhalt, blieb diese Aufforderung bislang unbeantwortet. „Wir sind nicht länger bereit, den tariflosen Zustand zu akzeptieren“, so Meine.

Ausschuss bestätigt Kürzungen im CO2-Gebäudesanierungsprogramm

Der Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung hat die Mittel­kürzung des Sanierungsprogrammes bestätigt. Die SPD-Fraktion hatte gefordert, Kürzungen zu unterlassen und das Programm auf hohem Niveau zu verstetigen. Bündnis 90/Die Grünen forderten, die Sanierungshilfen mit mindestens zwei Milliarden Euro pro Jahr auszustatten und den Einsatz ökologischer Baustoffe zu forcieren.

Europäische Kommission veröffentlicht "Energiestrategie 2020"

Günther Oettinger (CDU), EU-Energiekommissar in der Europäischen Kommission, hat heute in Brüssel die Energiestrategie für die nächsten zehn Jahre vorgelegt. Ziel sei es, die Energieversorgung in Europa auf einen „nachhaltigen und sicheren Weg“ zu bringen. Ohne Europäisierung der Energie­politik sei die Wirtschaft nicht wettbewerbsfähig und klima­freundlich zu gestalten, so Oettinger. Die Schwerpunkte der europäischen Strategie liegen demnach auf der Realisierung von Energieeinsparungen, der Erhöhung von Wettbewerb auf dem Energiemarkt, Verbesserung der Versorgungssicherheit und der Forschungs­förderung.