Archiv, Sanierung

EFH-Projektbeispiel: Komplettsanierung mit Mineralwolle

Fenster mit Dreifachverglasung, eine neue, gut gedämmte Haustür, Dach- und Fassadendämmung ergänzen sich zu einer hervorragend gedämmten Gebäudehülle. (Copyright: Deutsche Rockwool GmbH & Co. KG) Fenster mit Dreifachverglasung, eine neue, gut gedämmte Haustür, Dach- und Fassadendämmung ergänzen sich zu einer hervorragend gedämmten Gebäudehülle. (Copyright: Deutsche Rockwool GmbH & Co. KG)

Auch ein älteres Haus kann durch eine Komplettsanierung zu einem Heim mit Neubaustandard werden. Wie das funktionieren kann, zeigen wir beispielhaft an einem 1968 erbauten Flachdach-Einfamilienhaus.

Eine Komplettsanierung einer Bestandsimmobilie ist immer dann eine gute Option, wenn ein besonders attraktives Grundstück mit einem Gebäude angeboten wird, dessen Grundriss gefällt. Dies war der Fall bei Paul Münden, der mit seiner Frau ein 1968 erbautes Einfamilienhaus mit Flachdach gekauft hat und es komplett, energetisch sanieren ließ.

Vor der Sanierung ließ schon die Fassadengestaltung dieses Einfamilienhauses den klaren Rückschluss auf ein Baujahr in den 1960er-Jahren zu. So hat man gebaut, als Heizöl kaum etwas kostete. (Copyright: Deutsche Rockwool GmbH & Co. KG)

Vor der Sanierung ließ schon die Fassadengestaltung dieses Einfamilienhauses den klaren Rückschluss auf ein Baujahr in den 1960er-Jahren zu. So hat man gebaut, als Heizöl kaum etwas kostete. (Copyright: Deutsche Rockwool GmbH & Co. KG)

Das Mauerwerk des zweigeschossigen Wohnhauses war seinerzeit aus 30 cm dicken Kalksandsteinen erstellt und auf der Fassadenseite mit 4 cm starken Klinkern bekleidet worden. Die Fenster waren allesamt nur einfach verglast. Das Flachdach entstand durch die Kombination einer Stahlbetondecke mit einer Stärke von 16 cm und einer gerade einmal 10 cm dicken aufliegenden Dämmung.

„So hat man gebaut, als Heizöl kaum etwas kostete“, lacht Paul Münden und ergänzt: „Aber man hat gleichzeitig in Kauf genommen, dass selbst in teuer beheizten Räumen Fenster und Wände Kälte abstrahlten, weil man es eben damals gar nicht anders kannte.“

Investiert hatten frühere Besitzer des Hauses zuletzt 2005 in eine neue Ölheizung. Als 2013 für den geplanten Verkauf ein Energieausweis für das Gebäude erstellt wurde, addierten sich die Wärmeenergieverluste durch die schlecht gedämmte Gebäudehülle und die veraltete Haustechnik auf Sage und Schreibe 249,2 kWh/(m2•a).

Große gelbe und rote Flächen zeigt die Thermografie auf Fassade und Fenster des Hauses vor der Sanierung. Es ging viel Wärme durch die ungedämmte Gebäudehülle und über die alten, einfach verglasten Fenster verloren. (Copyright: Deutsche Rockwool GmbH & Co. KG)

Große gelbe und rote Flächen zeigt die Thermografie auf Fassade und Fenster des Hauses vor der Sanierung. Es ging viel Wärme durch die ungedämmte Gebäudehülle und über die alten, einfach verglasten Fenster verloren. (Copyright: Deutsche Rockwool GmbH & Co. KG)

Wenn sanieren, dann komplett!

„Der Makler empfahl daraufhin Maßnahmen, die das Haus gerade so an die Anforderungen des Gesetzgebers im Falle einer Sanierung herangebracht hätten. Für uns war das keine Option“, schüttelt der Bauherr noch heute den Kopf. „Wenn man saniert, dann doch optimal, also möglichst so, dass man minimal Energie zum Heizen verbraucht.“

Was Paul Münden unter einer kompletten Sanierung versteht, verdeutlicht ein Blick auf die durchgeführten Maßnahmen:

  • Austausch der Fenster gegen moderne Kunststofffenster mit Dreifachverglasung,
  • 240 mm Fassadendämmung,
  • 240 mm Dämmung auf dem Flachdach,
  • 60 mm Deckendämmung unter der Kellerdecke,
  • 80 mm Dämmung an allen Wänden zu unbeheizten Abstellräumen,
  • Solarthermie-Anlage zur Unterstützung der Warmwassererzeugung.
Da das Flachdach nicht von den umstehenden Bäumen beschattet wird, kann das Ehepaar Münden berechtigt davon ausgehen, dass die Warmwasserbereitung durch die moderne Solarwärme-Anlage optimal unterstützt wird. (Copyright: Deutsche Rockwool GmbH & Co. KG)

Da das Flachdach nicht von den umstehenden Bäumen beschattet wird, kann das Ehepaar Münden berechtigt davon ausgehen, dass die Warmwasserbereitung durch die moderne Solarwärme-Anlage optimal unterstützt wird. (Copyright: Deutsche Rockwool GmbH & Co. KG)

Ziel der Sanierung war es, das Gebäude so zu entwickeln, dass es maximal 15 Prozent mehr Energie verbraucht als ein Neubau gleicher Größe und Bauweise. „Dieses Ziel haben wir nachweislich erreicht“, berichtet der Bauherr. „Deshalb fördert die KfW unsere Maßnahme mit zinsgünstigen Darlehen. Das Haus entspricht jetzt nach der Sanierung dem sogenannten KfW 115 Standard.

Bei der Auswahl der Dämmstoffe für die Innen- und Außendämmung setzten die Bauherren vollständig auf nichtbrennbare und diffusionsfähige Steinwolle von Rockwool. „Wir waren nicht die ersten, die im Freundeskreis Dämmungen mit Mineralwolle eingebaut haben, deshalb konnten wir aus den Erfahrungen anderer lernen“, kommentiert das Paul Münder. „Alle, die voll mineralisch gedämmt haben, sind bis heute sehr zufrieden. Und wir fühlen uns sicher in einem Haus mit einer nichtbrennbaren Dämmung.“

Die Fassadendämmung entstand aus zwei Lagen der Putzträgerplatte „Coverrock II“ (WLG 035) und wurde bis unter die neu geschaffene und gedämmte Attika hochgezogen. So gelang ein wärmebrückenfreier Anschluss. (Copyright: Deutsche Rockwool GmbH & Co. KG)

Die Fassadendämmung entstand aus zwei Lagen der Putzträgerplatte „Coverrock II“ (WLG 035) und wurde bis unter die neu geschaffene und gedämmte Attika hochgezogen. So gelang ein wärmebrückenfreier Anschluss. (Copyright: Deutsche Rockwool GmbH & Co. KG)

Niedrigstenergiegebäude benötigen eine hoch wärmedämmende Gebäudehülle und damit nicht selten eine Dämmung mit Dicken über 200 mm. Derartige Dämmdicken führen zu erhöhten Anforderungen an die Standfestigkeit des WDVS und vor allem des Dämmstoffes. Die Deutsche Rockwool bietet hierfür ein sicheres und geprüftes Dämmstoffpaket bis 400 mm Dämmdicke. Dabei entsteht die Fassadendämmung aus zwei Lagen der bewährten Steinwolleplatten „Coverrock“ oder „Coverrock II“.

Das Ehepaar Münden entschied sich für den Einbau von zwei, je 120 mm dicken Lagen der Dämmplatte „Coverrock II“. „Der Stuckateur hat uns gesagt, dass laut Hersteller sogar zweimal 200 mm dicke Platten übereinander aufgebracht werden dürfen und es dadurch zu keinerlei Problemen bei der Haltbarkeit der Putzfassade käme“, erinnert sich Paul Münden. (Copyright: Deutsche Rockwool GmbH & Co. KG)

Das Ehepaar Münden entschied sich für den Einbau von zwei, je 120 mm dicken Lagen der Dämmplatte „Coverrock II“. „Der Stuckateur hat uns gesagt, dass laut Hersteller sogar zweimal 200 mm dicke Platten übereinander aufgebracht werden dürfen und es dadurch zu keinerlei Problemen bei der Haltbarkeit der Putzfassade käme“, erinnert sich Paul Münden. (Copyright: Deutsche Rockwool GmbH & Co. KG)

Die erste Lage der Dämmplatten „Coverrock“ bzw. „Coverrock II“ wird gemäß den Angaben des WDV-Systemherstellers verlegt und mit mindestens 40 Prozent Kleberanteil auf die verputzte oder unverputzte Rohbauwand aufgeklebt. Für die zweite Dämmstofflage werden die „Coverrock“ oder „Coverrock II“ Steinwolleplatten mit ebenfalls mindestens 40 Prozent Klebefläche fugenversetzt auf die erste Lage aufgebracht.

Immer dann, wenn eine Fassade zweilagig gedämmt wird, hat der Verarbeiter die Möglichkeit, die Plattenstöße versetzt anzuordnen. Dieser kleine Kniff reduziert noch einmal die ohnehin minimalen Wärmebrücken zwischen den Dämmstoffplatten. (Copyright: Deutsche Rockwool GmbH & Co. KG)

Immer dann, wenn eine Fassade zweilagig gedämmt wird, hat der Verarbeiter die Möglichkeit, die Plattenstöße versetzt anzuordnen. Dieser kleine Kniff reduziert noch einmal die ohnehin minimalen Wärmebrücken zwischen den Dämmstoffplatten. (Copyright: Deutsche Rockwool GmbH & Co. KG)

Es werden also die Plattenstöße der ersten Dämmlage jeweils mit den Platten der zweiten Lage überdeckt. So wird eine Fassadendämmung geschaffen, in der noch nicht einmal minimale Stoßfugen durch die komplette Dämmung reichen. Ein theoretisch denkbarer ungedämmter Wärmedurchgang über die Stoßfugen ist damit ausgeschlossen. Platten aus Steinwolle bieten zusätzlich den Vorteil, dass die Wollfasern der angrenzenden Platten sich miteinander verhaken. So entsteht eine nahezu durchgängige Dämmstofflage.

Zwei Dämmstofflagen sicher befestigt

Sowohl die beschichtete „Coverrock II“ als auch die unbeschichtete „Coverrock“ unterstützen mit ihrer bewährten Zweischichtcharakteristik die sichere Befestigung einer zweilagigen, sehr dicken Fassadendämmung. Während die weichere, mit dem Kleber zu versehende Plattenseite (Klebeseite) eventuelle Unebenheiten der Wand kompensiert, bietet die höher verdichtete, festere Putzseite einen idealen Untergrund für eine ebene und hochwertige Gestaltung des Fassadenputzes bzw. die Verklebung der zweiten Dämmlage. Gleichzeitig sorgt diese verdichtete Putzseite der Platten für hohe Stabilität und eine sehr gute Lastverteilung. Hierdurch können bei überschaubarer Dübelanzahl auch mehrgeschossige Gebäude sicher zweilagig gedämmt werden.

Im Rahmen der Montage der zweiten Dämmlage werden beide Lagen gemeinsam in einem Arbeitsgang mit mindestens sechs Dübeln pro Quadratmeter mechanisch fixiert. Eine separate Befestigung der ersten Lage ist nicht erforderlich.

Auch die Flachdach-Dämmung ist mit Mineralwolle kein Problem

Ganz einfach verklebt wurden auf dem Flachdach eine 140 mm dicke Lage der Flachdachdämmplatte „Hardrock 038“ und darauf eine 100 mm dicke Lage „Bondrock 040 MV“ von Rockwool.

Im Hintergrund zu erkennen sind bereits die Anschlüsse für die Solarthermie. Die oberseitig mineralvlieskaschierten „Bondrock 040 MV“ Dämmstoffplatten sind besonders druckbelastbar. Deshalb konnten die Solarpaneele später ohne Bedenken auf der neuen Dämmung aufgestellt werden. (Copyright: Deutsche Rockwool GmbH & Co. KG)

Im Hintergrund zu erkennen sind bereits die Anschlüsse für die Solarthermie. Die oberseitig mineralvlieskaschierten „Bondrock 040 MV“ Dämmstoffplatten sind besonders druckbelastbar. Deshalb konnten die Solarpaneele später ohne Bedenken auf der neuen Dämmung aufgestellt werden. (Copyright: Deutsche Rockwool GmbH & Co. KG)

Mit einer gedämmten, aber im Grunde sehr einfachen hölzernen Unterkonstruktion wurde das Risiko einer Wärmebrücke an der Attika entschärft. Der äußere Rand des Flachdaches wurde mit Hilfe dieser Konstruktion weiter nach außen verschoben, so dass die geplante Fassadendämmung vom vollständig gedämmten Flachdach überdeckt werden konnte.

Mit einer Blecheindeckung der Attika wurde ein sauberer Übergang zwischen Flachdach und gedämmter Fassade geschaffen. Die Ausgestaltung des Flachdaches mit erkennbarem Gefälle zur Dachentwässerung hin soll verhindern, dass sich auf dem Dach stehendes Regenwasser sammelt. (Copyright: Deutsche Rockwool GmbH & Co. KG)

Mit einer Blecheindeckung der Attika wurde ein sauberer Übergang zwischen Flachdach und gedämmter Fassade geschaffen. Die Ausgestaltung des Flachdaches mit erkennbarem Gefälle zur Dachentwässerung hin soll verhindern, dass sich auf dem Dach stehendes Regenwasser sammelt. (Copyright: Deutsche Rockwool GmbH & Co. KG)

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