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EEG-Umlage 2014 steigt auf 6,24 Cent / kWh | Aktionsbündnis fordert mehr Transparenz

Durchschnittlicher Haushalt in Deutschland zahlt künftig 35 Euro mehr im Jahr

Das Gerücht, das die FAZ vergangene Woche veröffentlicht hat, hat sich demnach mit leichten Abweichungen bewahrheitet. Gerechnet an der aktuellen EEG-Umlage von 5,277 Cent pro Kilowattstunde bezahlt ein durchschnittlicher Haushalt mit 3.500 kWh Stromverbrauch derzeit rund 185 Euro pro Jahr allein für die Umlage. Im kommenden Jahr steigen diese Ausgaben durch die erhöhte Umlage auf rund 220 Euro. Ein durchschnittlicher Haushalt hat somit rund 35 Euro Mehrkosten zu tragen.

Die heute genannte Zahl von 6,24 ct/kWh liegt glücklicherweise deutlich unter den im Frühjahr befürchteten fast 7 ct/kWh. Dennoch zeigt sie zwei Dinge: Es besteht Reformbedarf beim EEG und es bedarf eines verstärkten Wettbewerbsdrucks, z. B. durch den Wechsel des Energielieferanten, damit die gesunkenen Börsenpreise auch beim Verbraucher ankommen, sagte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur (BNetzA) zur EEG-Umlageerhöhung in einer offiziellen Pressemitteilung. Die wesentlichen Gründe für den Anstieg sind zum einen die gefallenen Preise an der Strombörse und zum anderen der Zubau an EEG-geförderten Anlagen. Darin sind erstmals in nennenswertem Umfang die Offshore-Windanlagen enthalten, so Homann weiter.

Erneuerbare Energien sind kein Strompreistreiber

Während die Diskussionen und Schuldzuweisungen bereits im Vorfeld auf ihren Höhepunkt zusteuerten, haben sich unterdessen Verbände zusammengeschlossen, um mehr Transparenz zu schaffen und Aufklärungsarbeit zu leisten. „Energie neu denken“ ist eines dieser Projekte, die mit den „Strompreis Fantasien“ in den Köpfen der Allgemeinheit Schluss machen will. So weigert man sich vehement gegen die Aussage, dass die erneuerbaren Energien – vor allem die Photovoltaik – als Preistreiber dargestellt werden. Man weist hier darauf hin, dass zwar bekannt sei, dass die Steigerung der EEG-Umlage nur zu einem Bruchteil auf die Zahlungen für Erneuerbare Energien zurückzuführen ist, doch was die Umlage mit den reellen Förderkosten zu tun habe, bleibt im Dunkeln verborgen. Die EEG-Umlage sei zu intransparent und irreführend für den Stromverbraucher in Deutschland. Ein nicht unerheblicher Teil der Deutschen glaube nach wie vor, der Ausbau von Sonne und Wind sei einfach zu kostspielig und würde sich „eh nicht rentieren“.

Aktion für mehr Transparenz bei der EEG-Umlage zum mitmachen

In einer Aktion wendet sich „Energie neu denken“ in einem E-Mail Appell an die Regierungsvertreter Deutschlands und bittet um mehr Transparenz und Offenlegung der tatsächlichen Faktoren für die Preissteigerung auf der Stromrechnung. Hier sollen nebst realen Kosten (Vergütungszahlungen, Prämienzahlungen, Offshore-Haftungsumlage, Liquiditätsreserve, usw.) auch stehen, welcher finanzielle Mehraufwand durch gesunkene Strombörsenpreise für jeden Verbraucher entsteht und wie sich die Ausnahmeregelung für energieintensive Industrie auswirkt.

Wenn auch Sie diese Aktion unterstützen wollen und ein Interesse daran haben, dass Ihnen detailliert aufgelistet wird für was Sie ab dem kommenden Jahr 6,24 Cent / kWh EEG-Umlage zahlen, dann können Sie sich auf der Homepage von Energie neu denken dem E-Mail Appell anschließen.

Quelle: Bundesnetzagentur (BNetzA)

Foto: © Christian Märtel | DAA GmbH

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