Energie, Sanierung

Solarwärme: Förder-Programme richtig kombinieren

Heizungen mit Solarwärme (Fachwort: „Solarthermie“) sind eine bewährte umweltfreundliche Technologie, bei der die Energie der Sonne zum Erwärmen von Trinkwasser oder zur Heizungsunterstützung genutzt wird. Im Jahresverlauf werden so bis zu 60 Prozent des Warmwasserbedarfs gedeckt. Die Verbraucherzentrale erklärt, wie Sie die aktuellen Förderprogramme richtig kombinieren!

Die Förderung von Solarthermie-Anlagen ist vielfältig. So vergeben das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und die Förderbank KfW bundesweit Fördermittel für den Einbau und die Erweiterung einer Solarthermie-Anlage in Bestandsgebäuden.

„Neben den Förderprogrammen des Bundes werden Solarthermie-Anlagen auch durch die am 1. Januar 2021 in Kraft getretenen CO2-Abgaben für fossile Brennstoffe zunehmend attraktiver“, erläutert André König, Energieberater der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt.

Allein eine Förderung durch das BAFA für den Kauf oder die Installation einer Solarthermie-Anlage kann 30 % der Kosten abdecken. Mit der Kombination von Maßnahmen und Förderprogrammen rentiert sich die Installation einer Anlage für Hausbesitzer sogar noch schneller.

Gefördert werden im Gebäudebestand:

  • Planung einer Solarthermie-Anlage
  • Installation von Solarthermie für Warmwasser und/oder Heizungsunterstützung und Solarspeicher
  • Erweiterung einer Solarthermie-Anlage
  • Optimierung einer Solarthermie-Anlage
  • Kombination als Hybridanlage mit Gas oder erneuerbaren Energien (Biomasse, Wärmepumpen)
  • Sanierungsfahrplan

Beispielrechnung der Verbraucherzentrale: Nachrüsten von Solarthermie für Heizung und Warmwasser

Für ein Einfamilienhaus mit 120 Quadratmetern Wohnfläche entstünden beim Nachrüsten mit Flachkollektoren und zwölf Quadratmetern Fläche inklusive Speicher und Montage Kosten von rund 11.000 Euro. Der Zuschuss vom BAFA beträgt 30 %. Zusätzlich können 5% Bonus für den Sanierungsfahrplan beantragt werden, wodurch sich die Einsparung auf 3850 Euro erhöht.

Erfolgt im Zusammenhang mit der Installation einer Solarthermie-Anlage eine Heizungsmodernisierung, erhöht sich die Förderung um 10%. Für die Umrüstung des vorhandenen Heizölkessel auf Gas-Brennwerttechnik wird von 8.000 Euro Investitionskosten ausgegangen. Die Gesamtinvestition für Solarthermie und Heizungsmodernisierung beträgt dann folglich 19.000 €. Die Fördersumme erhöht sich auf 45 % (30 % Grundförderung, 5 % Bonus Sanierungsfahrplan, 10 % Heizungsmodernisierung). Die Investitionssumme verringert sich mit der Förderung um 8550 Euro auf 10.450 Euro.

An die Beantragung von Zuschüssen für Solarthermie sollten Hausbesitzer bereits denken, bevor die Anlage installiert wird, da bereits für die Planung einer Anlage Fördermittel genutzt werden können.

„Wichtig ist das Einhalten der richtigen Reihenfolge“, rät Energieexperte André König und empfiehlt folgende Vorgehensweise:

  • Beratung: zum Beispiel eine Energieberatung der Verbraucherzentrale
  • mehrere Angebote einholen
  • die Förderung beim BAFA oder KfW beantragen
  • nach Zusage der Förderung den Auftrag erteilen und die beantragten Maßnahmen umsetzen

Im Rahmen der Beratung „Eignungs-Check Solar“ wird bei Ihnen zu Hause unter anderem geklärt, ob das Haus für Solarthermie geeignet ist und welche Fördermittel in Frage kommen. Dank der Förderung durch das Bundeswirtschaftsministerium kostet diese Beratung nur 30 Euro.

Das Servicetelefon der Verbraucherzentrale ist unter (0345) 29 27 800 für Auskünfte und Terminvereinbarungen zu erreichen. Energieberatungen können auch unter 0800 – 809 802 400 (kostenfreie Rufnummer) vereinbart werden.

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