Energie

Knapp ein Viertel der Haushalte heizt noch mit Öl

Die Ölheizung verschwindet nur langsam aus Deutschlands Wohnungen. Dies zeigen die Ergebnisse der Mikrozensus-Zusatzerhebung zur Wohnsituation in Deutschland für das Jahr 2018. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, hat sich von 2014 bis 2018 bezüglich des Heizverhaltens wenig geändert: Auch im Jahr 2018 sorgen überwiegend die fossilen Energieträger für Raumwärme und warmes Wasser.

In jeder zweiten Wohnung (52 %) wird das Heizsystem mit Erdgas betrieben. Knapp ein Viertel der Privathaushalte in Deutschland nutzen Öl für die Beheizung der Räume. Im Vergleich zum Jahr 2014 ist der Anteil der Ölheizungen um 2,3 Prozentpunkte auf 23,5 % gesunken. Auch für die Warmwasserversorgung kommen noch in 20 % der Wohnungen Ölheizungen zum Einsatz.

Ölheizung in jeder zweiten Wohnung in Niederbayern
Die Auswertungen zeigen, dass 2018 bundesweit 8,7 Millionen von 36,9 Millionen Wohnungen mit Öl beheizt wurden. Allerdings gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern und Regierungsbezirken. Die Anteile der mit Öl beheizten Wohnungen an den gesamten bewohnten Wohnungen variieren zwischen weniger als 10 und mehr als 50 %.

Ölheizungen im Neubau schon heute nahezu bedeutungslos
Ab 2026 soll in Deutschland der Einbau neuer Ölheizungen in Gebäuden, in denen eine klimafreundlichere Wärmeerzeugung möglich ist, verboten werden. Der Wechsel von alten Ölheizungen zu klimafreundlicheren Heizsystemen soll mit einer Austauschprämie von bis zu 40 Prozent der Kosten gefördert werden. Darauf hatte sich das Klimakabinett der Bundesregierung am 20. September geeinigt.
Die Auswertungen des Statistischen Bundesamts zeigen, dass Ölheizungen im Neubau schon heute sehr selten sind. In Wohngebäuden mit Baufertigungsstellung im Jahr 2018 lag der Anteil der Wohnungen mit installierter Ölheizung bei 0,6 %.

Wohnungen 2018 nach Regionen und überwiegend verwendeter Energie zur Heizung 1

Region (Bundesland/Regierungsbezirk
beziehungsweise Statistische Region)
Anteil Öl Anteil Gas
in %
1: Bewohnte Wohnungen in Wohngebäuden 2018 (ohne Wohnheime und ohne Wohnungen in Gebäuden, die überwiegend gewerblich genutzt werden).
Deutschland insgesamt 23,5 52,1
Baden-Württemberg 33,7 42,6
Stuttgart 34,4 44,9
Karlsruhe 31,9 38,9
Freiburg 34,2 44,4
Tübingen 34,8 40,7
Bayern 36,3 38,5
Oberbayern 33,5 37,1
Niederbayern 47,5 24,5
Oberpfalz 41,7 33,9
Oberfranken 40,5 38,1
Mittelfranken 31,9 44,8
Unterfranken 36,0 46,4
Schwaben 35,0 42,6
Berlin 16,0 37,4
Brandenburg 10,7 52,6
Bremen 16,5 62,3
Hamburg 10,7 42,0
Hessen 29,3 54,5
Darmstadt 23,6 60,5
Gießen 37,2 45,4
Kassel 41,4 42,1
Mecklenburg-Vorpommern 11,7 45,7
Niedersachsen 17,8 70,0
Braunschweig 18,5 59,3
Hannover 19,7 67,4
Lüneburg 27,4 62,0
Weser-Ems 9,0 85,2
Nordrhein-Westfalen 17,6 64,4
Düsseldorf 15,1 62,4
Köln 20,7 63,9
Münster 14,9 65,2
Detmold 22,8 62,1
Arnsberg 16,6 68,7
Rheinland-Pfalz 31,2 53,0
Koblenz 33,0 52,9
Trier 55,7 23,5
Rheinhessen-Pfalz 23,7 60,8
Saarland 32,6 46,7
Sachsen 13,3 48,9
Chemnitz 14,6 56,4
Dresden 13,1 43,8
Leipzig 11,9 46,3
Sachsen-Anhalt 16,2 47,8
Schleswig-Holstein 22,0 53,1
Thüringen 17,1 51,0

Methodische Hinweise
Im Text wird vereinfachend der Begriff „Wohnungen“ verwendet. Hierbei handelt es sich im Fall der vorliegenden Zusatzerhebung um bewohnte Wohnungen in Wohngebäuden (ohne Wohnheime und ohne Wohnungen in Gebäuden, die überwiegend gewerblich genutzt werden).

NUTS-2-Region
NUTS bezeichnet eine hierarchische Systematik, um räumliche Bezugseinheiten der amtlichen Statistik in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union eindeutig zu identifizieren. In NUTS 2 sind in Deutschland 38 Regionen enthalten:

  • 19 Regierungsbezirke in den Ländern Baden-Württemberg (4), Bayern (7), Hessen (3) und Nordrhein-Westfalen (5)
  • 10 ehemalige Regierungsbezirke in Rheinland-Pfalz (3), in Niedersachsen (4) und in Sachsen (3 )
  • 9 Länder, die auf dieser Ebene nicht weiter untergliedert werden: die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen, sowie die Flächenländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt, Saarland und Thüringen.

Quelle: © Statistisches Bundesamt (Destatis), 2019

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