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ZIV und BDH: Wärmemarkt stagniert immer stärker

Manfred Greis, Präsident des BDH erläutert: „75 Prozent der in Deutschland installierten 20 Millionen Heizungsanlagen verbrauchen zu viel Energie. Bei der gegenwärtigen jährlichen Austauschrate von drei Prozent braucht es 30 Jahre, um den veralteten Bestand energetisch auf Vordermann zu bringen.“

„Die Lethargie im Wärmemarkt hält nunmehr seit gut fünf Jahren an und ist für die Energiewende im Heizungskeller kontraproduktiv“, sagt Hans-Günther Beyerstedt, Präsident des ZIV.

Die vorgelegte Absatzstatistik des BDH zeigt auf, dass der Austausch alter Gaskessel hin zu viel effizienteren Gas-Brennwertgeräten mit einer Austauschrate von etwa drei Prozent sehr langsam von statten geht. Nach wie vor düster sieht es in der Kategorie „Ölkessel„ aus. Von diesen befinden sich noch etwa sechs Millionen in deutschen Heizungskellern. Von diesen sechs Millionen veralteten Ölkesseln sind gerade einmal rund sieben Prozent auf dem Stand der heutigen Technik, der effizienten Öl-Brennwerttechnik. Die Austauschrate ist erschreckend rückläufig geworden in den vergangenen zwei Jahren. Wurden hier ehemals zirka zwei bis drei Prozent der alten Ölkessel ausgetauscht, liegt die Zahl heute nur noch bei einem Prozent. Um sämtliche Kessel auf den neuesten Stand der Technik zu bringen, würde es nach der aktuellen Auswertung rund ein Jahrhundert dauern.

Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer des BDH findet klare Worte zu den neuesten Fakten: „Wenn alte Gas- oder Heizölkessel weiter betrieben werden, verschenkt der Betreiber Einsparpotenziale von bis zu 40 Prozent. Die Energiewende im Heizungskeller findet damit praktisch nicht statt und Klima- sowie Ressourcenschutzziele der Bundesregierung können nicht erreicht werden.“

Abschließend richten sich BDH und ZIV kurz vor der Bundestagswahl mit einem Appel an die Politik. Beide fordern die künftige Regierungskonstellation auf, sich ernsthaft dem Thema zu widmen, denn immerhin entfiele rund ein Drittel des deutschen Endenergieverbrauchs auf die Heizung und Warmwasserbereitung in Gebäuden. Würden die vorhandenen CO2-Minderungs- und Energieeinsparpotenziale genutzt und beschleunigt werden, könnte rund 13 Prozent des deutschen Energieverbrauchs eingespart werden. Darin berücksichtigt seien noch nicht einmal die ebenfalls hohen Potenziale durch Maßnahmen an der Gebäudehülle. Um den seit rund eineinhalb Jahrzehnten blockierten deutschen Modernisierungsmarkt wieder in Schwung zu bekommen, fordern beide Verbände eine verlässliche, unbürokratische und attraktive Politik, die den Verbrauchern mehr Anreize biete, wie zum Beispiel steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten.

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Grafik & Quelle: Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Enerige- und Umwelttechnik (BDH)

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