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Verbände fordern Einigung über steuerliche Förderung energetischer Sanierung

„Das ständige Hin und Her bei der Finanzierung der Gebäudesanierung verunsichert alle Marktteilnehmer und führt zu zunehmendem Attentismus bei der energetischen Sanierung“, sind sich die deutschen Immobilienverbände einig. Dies zeigen auch die aktuell von der KfW Bankengruppe veröffentlichten Zahlen: Danach ist die Anzahl der im Programm „Energieeffizient Sanieren“ geförderten Wohneinheiten (Effizienzhaus) seit 2009 um rund 62 Prozent eingebrochen und liegt nunmehr bei rund 50.000 geförderten Wohneinheiten im Jahr 2011. „Das zeigt: Unter den jetzigen Rahmenbedingungen ist das erklärte Ziel der Bundesregierung, eine Sanierungsrate von zwei Prozent pro Jahr zu erreichen, nicht zu schaffen“, so die Verbandspräsidenten.

„Ich appelliere an Bund und Länder, morgen in der dritten Sitzung des Vermittlungsausschusses von Bundesrat und Bundestag endlich eine Einigung zum energetischen Gebäudesanierungsprogramm zu erzielen. Die Energiewende und die damit verbundenen Herausforderungen sind eine Gemeinschaftsaufgabe. Daher müssen die Energieeffizienz, das Einsparen von Energie und der Umgang mit CO2-Emissionen ganz oben auf der politischen Prioritätenliste stehen, damit die Energiewende gelingen kann.“ Das erklärte Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) anlässlich der morgigen, letzten Sitzung des Vermittlungsausschusses.

„Wenn jetzt, wie gerade bekannt wurde, die Mittel aus dem Energie- und Klimafonds für die KfW-Programme nicht ausreichend zur Verfügung stehen, müssen sich Bund und Länder im Vermittlungsausschuss bewegen.“ Dies fordert der Vorsitzende der Bundesvereinigung Bauwirtschaft, Karl-Heinz Schneider. Bisher sind die Bau- und Wohnungswirtschaft vom Vermittlungsverfahren schwer enttäuscht: „Wir haben den Eindruck, dass die Länder zwar die Energiewende gefordert haben, den Preis dafür aber nicht bezahlen wollen.“ Schneider weiter. „Wie katastrophal eine unter ständigem Finanzierungsvorbehalt stehende KfW-Förderung wirkt, hat das Jahr 2011 gezeigt: Die Anfragen bei der KfW nach Fördermitteln zur energetischen Sanierung sind 2011 um 60 % zurückgegangen. Dies ist auch das Ergebnis der Hängepartie im Bundesrat.“

„Viele Bürger stöhnen unter den steigenden Heizkosten insbesondere in unsanierten Wohnungen, das muss der Politik in Sachen Energieeffizienz endlich Beine machen“, erklärt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Reden und Handeln klaffen in Sachen Energieeffizienz in der Politik meilenweit auseinander“, kritisiert Miller. „Sämtliche zuständigen Minister und Politiker schwadronieren vollmundig über die Chancen der Energieeffizienz, aber wenn es um die konkrete Umsetzung geht, dann scheinen Bund und Länder in Kälte zu erstarren.“

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