Energie, Sanierung

Das war der Heizungsmarkt 2017

An der Gasheizung kommt man nicht vorbei, Grafik: © Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie e.V. (BDH)

2018 ist einige Wochen alt und das Ende der Heizsaison rückt näher. Zeit, das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen. Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) hat abschließend betrachtet, wie Deutschland 2017 heizte und sich die einzelnen Heiztechniken geschlagen haben. Während viele Wärmeerzeuger deutlich hinzugewannen, kämpfen einige erneuerbare Systeme verbissen gegen Widerstände an.

712.000 Heizsysteme konnten im vergangenen Jahr verkauft werden. Für sich genommen ein positives Wachstumssignal und ein Anstieg um knapp drei Prozent. Dieses Wachstum ist nach BDH-Angaben allerdings eng mit dem Neubausegment verknüpft, das stark angezogen hat. Im Bestandsbau sorgen die Zahlen eher für heruntergezogene Mundwinkel: „Im Bestand läuft die Modernisierung nach wie vor im Schneckentempo. Mit Blick auf die Klimaziele 2030 muss die Modernisierungsquote jetzt deutlich gesteigert werden“, kommentiert BDH-Hauptgeschäftsführer Andreas Lücke die Marktentwicklung 2017.

An der Gasheizung kommt man nicht vorbei, Grafik: © Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie e.V. (BDH)

Die Gasheizung ist mit Abstand das beliebteste Heizsystem

Fast schon keine Meldung mehr, aber der Gewinner heißt auch dieses Jahr wieder „Gasheizung“. Mit 472.500 verkauften Gasbrennwertgeräten und einem Plus von vier Prozent hat die Gasheizung es sich auf dem ersten Platz sehr gemütlich eingerichtet (Ältere Gas-Niedertemperaturkessel waren mit 72.000 verkauften Geräten zusätzlich vertreten).

Wärmepumpen erobern den zweiten Platz

Wärmepumpen haben 2017 richtig zugelegt: mit 78.000 installierten Wärmepumpen ist diese Heiztechnik nun auf Platz 2 der Heizsysteme in Deutschland. Darunter sind 55.000 Luft-Wasser-Wärmepumpen, 18.000 Erdwärmepumpen und 5.000 Wasser-Wasser- und sonstige Wärmepumpen. Ein stolzes Plus von siebzehn Prozent.

Und was ist mit Öl und Holz?

Die tauchen auch auf, wenngleich mit niedrigeren Verkaufszahlen: Öl-Brennwertheizungen wurden 60.000 Mal verkauft – ein Minus von zehn Prozent, aber immer  ausreichend für einen respektablen dritten Platz. Öl-Niedertemperaturkessel sind mit 3.500 Verkäufen ( ein Minus von fünfzehn Prozent ) kaum noch vertreten.

Biomassekessel entwickeln sich sehr unterschiedlich. Während bei Pelletheizungen 13.000 Verkäufe und ein Plus von fünf Prozent verzeichnet wurden (Pelletöfen sind hier nicht mitgezählt), hat es Scheitholzkessel schwer getroffen: 10.500 Stück konnten zwar verkauft werden, jedoch entspricht das einem Abrutschen um ganze 22 Prozent. Hackschnitzelkessel warten mit einem Plus von zwei Prozent auf. Das macht dann 3.000 verkaufte Hackschnitzelheizungen.

Nicht in der Grafik enthalten sind Solarthermieanlagen. Für die Sonnensammler war 2017 eher bewölkt: 624.500 Quadratmeter Kollektorfläche wurden auf deutschen Dächern neu montiert. Eine stattliche Zahl, spricht aber für ein Minus von 16 Prozent im Vergleich zu 2016.

 

 

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