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Energielabel verstehen: Wie viel Stromkosten verursachen mobile Klimageräte?

Kunden können mit dem neuen Energielabel wesentlich leichter den Energieverbrauch von z. B. mobilen Klimageräten einschätzen. (Foto: Copyright Europäische Union, 2021) Kunden können mit dem neuen Energielabel wesentlich leichter den Energieverbrauch von z. B. mobilen Klimageräten einschätzen. (Foto: Copyright Europäische Union, 2021)

Mobile Klimageräte sind eine schnelle Lösung bei Sommerhitze. Deswegen startet jedes Jahr zum Sommeranfang ein Run auf die Geräte. Leider müssen mobile Klimageräte in diesem Sommer noch nicht mit dem neuen, deutlich aussagekräftigeren Energielabel ausgezeichnet sein. Wir erklären daher, wie sie das alte Label richtig interpretieren und Ihre Stromkosten richtig abschätzen.

Mobile Klimageräte gibt es bereits für rund 200 Euro. Genauso wichtig wie der Anschaffungspreis sind aber auch die Stromkosten. Denn nur Klimaanlagen mit niedrigem Verbrauch sind langfristig günstig. Leider müssen mobile Klimageräte in diesem Sommer noch nicht mit dem neuen, deutlich aussagekräftigeren Energielabel ausgezeichnet sein.

Denn seit dem 1. März 2021 gilt die brandneue Version des weithin anerkannten EU-Energielabels, das den Verbraucherinnen und Verbrauchern in der EU dabei helfen soll, ihre Energiekosten und ihren CO2-Fußabdruck zu verringern, zunächst nur für Kühlschränke und Gefriergeräte, Geschirrspüler, Waschmaschinen und Fernsehgeräte. Labels für mobile Klimageräte kommen erst in ein paar Jahren.

Experten-Regel: Kleinere Geräte sparen bis zu 850€!

Experten von Verivox und von Testberichte.de empfehlen daher, beim Kauf eines mobilen Klimagerätes weniger auf das Energielabel als auf die Raumgröße und das dazu passende Gerät achten.

Faustformel: Je kleiner der Raum, desto mehr kann nicht nur bei der Anschaffung, sondern auch bei den Stromkosten gespart werden.

Wer diese Regel beherzigt, der kann laut den Online-Vergleichsspezialisten je nach Raumgröße mehrere hundert Euro sparen!

  • Mobile Klimageräte, die für Raumgrößen zwischen 15 und 30 Quadratmetern ausgelegt sind, kosten durchschnittlich 332 Euro und verursachen 90 Euro Stromkosten pro Jahr.
  • Geräte, die für 31 bis 45 Quadratmeter ausgelegt sind, kosten im Schnitt über 120 Euro mehr und haben rund 20 Euro höhere Stromkosten pro Jahr. Auf fünf Jahre hochgerechnet wird das Klimatisieren über 200 Euro teurer als mit einem kleineren Gerät.
  • Wer noch größere Räume ab 46 Quadratmeter kühlen möchte, muss deutlich tiefer in die Tasche greifen und bezahlt rund 50 Euro mehr für Strom. Nach 5 Jahren sind die Gesamtkosten bereits rund 450 Euro höher.
  • Ab 61 Quadratmeter sind es pro Jahr 80 Euro mehr für Strom. Die Gesamtkosten sind nach fünf Jahren sogar fast 850 Euro höher, als wenn nur ein kleinerer Raum gekühlt würde.

„Wer sich für eine mobile Klimaanlage entscheidet, sollte ein möglichst kleines Zimmer zur ‚Kühlkammer‘ erklären“, sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox. „Größere Räume oder eine ganze Wohnung mit einem mobilen Klimagerät zu kühlen, ist nicht sehr effizient und vergleichsweise teuer.“

Altes Energielabel wenig aussagekräftig

Für mobile Klimageräte gelten noch nicht die neuen Energielabel, die ab März 2021 für viele Elektrogeräte eingeführt wurden. Daher haben die meisten Klimageräte das gleiche alte Energielabel: Von 182 untersuchten Geräten sind 158 mit dem Energielabel A gekennzeichnet, 19 Klimaanlagen tragen das Energielabel A+, das Label A++ kommt nur zwei Mal vor.

Die Klimageräte mit dem alten Energielabel A+ sind rund ein Drittel teurer als mobile Klimaanlagen mit dem neuen Energielabel A. Bis sich die höheren Anschaffungskosten über den niedrigeren Stromverbrauch amortisiert haben, dauert es knapp sieben Jahre.

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