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Deutsches EEG ist ein Erfolgsmodell

Vohrer wies damit Behauptungen zurück, die der CDU-Wirtschaftsrat im Umfeld eines Pressegesprächs heute in Berlin aufgestellt hatte. „Vielmehr liefert Deutschland auch in diesem Winter Strom nach Frankreich, um dort das relativ unflexible, stark von der Atomkraft abhängige Stromsystem zu entlasten“, sagte Vohrer. Die dezentrale Photovoltaik sorge zudem für einen Ausgleich und für Stabilisierung im deutschen Netz, während Frankreich mit seinen zentralen Großkraftwerken in diesen Tagen ständig am Rande eines Blackouts stehe.

Von einem deutschen Alleingang kann in der EU-Energiepolitik keine Rede sein. Schließlich ist es gemeinsames Ziel der Europäischen Union, bis zum Ende dieses Jahrzehnts 20 Prozent ihres Bedarfs aus Erneuerbaren Energien zu decken. Wie dieses Ziel erreicht werden soll, bleibt aber den Mitgliedstaaten überlassen. „Der als Menetekel an die Wand gemalte ‚deutsche Alleingang‘ führt vielmehr dazu, dass Deutschland seinen Nachbarn selbst im strengsten Winter jeden Tag Strom abgeben kann – und zwar regelmäßig mehr, als importiert wird“, stellte Vohrer klar.

Das EEG mit seinen Einspeisetarifen für Ökostrom hat sich als bestens geeignet erwiesen, um das Marktwachstum der Erneuerbaren Energien voranzubringen. Mittlerweile haben rund 20 EU-Staaten Vergütungsregeln nach dem Vorbild des EEG eingeführt. Für eine Quotenregelung, wie sie vereinzelt in Deutschland, so von der Monopolkommission, befürwortet wird, haben sich dagegen in Reinform nur drei EU-Mitgliedstaaten entschieden. Der Erfolg gibt den Befürwortern des EEG recht: Beispielsweise wurden EU-weit 93 Prozent der nach 1997 installierten Windkraftanlagen in Ländern mit Einspeisevergütung aufgestellt. Bei der Biomasse lag diese Quote bei 60 Prozent.

Grafik: Der Strommix in Deutschland im Jahr 2011 – Erneuerbare Energien lieferten 20 der Bruttostromerzeugung (Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien)

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