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Studie: Erdöl wird nicht so schnell knapp, Preise werden steigen

Versorgungsengpässe sind aufgrund zunehmender Ölreserven nicht zu erwarten

Die Frage nach möglichen Engpässen bei der Ölversorgung wird seit geraumer Zeit weltweit im Energiesektor diskutiert. Nicht nur in der Ölindustrie bestimmt das Thema Grundsatzentscheidungen, sondern in der gesamten globalen Wirtschaft. Die Roland Berger Strategy Consultants hat die aktuelle Lage auf dem weltweiten Ölmarkt analysiert und veröffentlicht nun die Kernbotschaft der Untersuchung: Versorgungsengpässe sind aufgrund zunehmender Ölreserven nicht zu erwarten. Öl bleibt gleichzeitig einer der entscheidensten Energieträger für die EU-Staaten. Vor allem in Ländern wie Deutschland, wo die Wirtschaft in hohem Maße von Industriebetrieben geprägt ist, bleibt Öl ein entscheidender Faktor, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Zwar werden die Ölreserven vorerst nicht zwingend knapper, jedoch prognostiziert die Studie, dass der Ölpreis in den kommenden Jahren voraussichtlich die Marke von 70 US-Dollar pro Barrel kurzfristig unterschreiten wird.

Weltweite Erdölreserven belaufen sich auf 2,6 bzw. 3,3 Billionen Barrel

„Nach unseren Recherchen sind Engpässe bei der Versorgung mit Erdöl mittelfristig sehr unwahrscheinlich und auch auf lange Sicht nicht zu erwarten“, meint Walter Pfeiffer, Partner bei Roland Berger Strategy Consultants. „Weil immer mehr Ölvorkommen durch immer bessere Fördertechnologien erschlossen werden können, erhöhen sich jedes Jahr die zugänglichen Gesamtreserven“. Horizontale Bohrungen haben rasant technische Fortschritte gemacht und so belaufen sich aktuell die weltweiten Reserven aus konventionellen Quellen auf geschätzt 2,6 Billionen Barrel. Hinzu kommen noch die Reserven aus unkonventionellen Quellen wie Ölsand und -schiefer, die sich auf geschätzte 3,3 Billionen Barrel belaufen. Weitere unkonventionelle Quellen außerhalb der USA sind dabei  in der Studie noch nicht mit eingeschlossen.

Erdöl-Nachfrage wird in den kommenden zehn bis 15 Jahren nicht sinken

Eine Meinung der Roland Berger-Experten besagt, dass sich politische Krisen der einzelnen Staaten in Zukunft wohl nicht grundlegend auf die Ölversorgung auswirken werde. Begründung: Das Angebot wird zunehmend diversifiziert, da mit der Erdöl-Förderung aus unkonventionellen Quellen einerseits die Zahlen der Erdöl liefernden Länder wächst und andererseits vor allem solche Nationen den Ausbau des Öl-Angebots weiter vorantreiben, die nicht Mitglied der Organization of the Petroleum Exporting Countries (OPEC) sind.

Als Ergebnis dieser Prognose gehen die Studienautoren davon aus, dass auch die Nachfrage in den kommenden zehn bis 15 Jahren nicht sinken wird. In den zurückliegenden zehn Jahren ist die Nachfrage im Durchschnitt um je 1,3 Prozent pro Jahr gestiegen. Allein die Länder Saudi-Arabien, China und Indien als Länder mit dem weltweit höchsten Erdölverbrauch, steigerten ihren Bedarf zwischen 2006 und 2011 um 35 Prozent. Angesichts des zügigen BIP-Wachstums nach der Finanzkrise, der geringen staatlichen Regulierung in Schwellenländern und der Herausforderungen, mit denen sich Betreiber alternativer Energiequellen konfrontiert sehen, dürfte die Erdöl-Nachfrage weiter anziehen.

Die Fakten der Studie zusammengefasst

– Trotz der intensiven Ölförderung der vergangenen 40 Jahre sind die bekannten Erdölreserven global gewachsen
– Der technische Fortschritt ermöglicht mehr Ölförderung aus unkonventionellen Quellen
– Die konventionellen Erdölreserven belaufen sich aktuell auf geschätzt 2,6 Billionen Barrel, die unkonventionellen auf 3,3 Billionen
– Aufgrund des industriellen Wachstums in Schwellenländern dürfte die Erdöl-Nachfrage weiter steigen
– Die weltweit größten Erdölverbraucher Saudi-Arabien, China und Indien steigerten ihren Bedarf von 2006 bis 2011 um 35 Prozent

Die Fachstudie “Are we running out of oil?” der Roland Berger Strategy Consultants steht kostenlos als PDF  zum Download bereit.

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Bild & Quelle: Roland Berger Strategy Consultants Holding GmbH

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