Tekmar arbeitet an intelligenter Regelung für Elektroheizungen
Die Firma Tekmar Regelsysteme hatte sich schon länger zur Aufgabe gemacht, die verrufenen Nachtspeicher als Speicher für Strom aus Wind und Sonne umzurüsten. So führt das 35-Mann-Unternehmen zusammen mit dem Energiekonzern RWE und Siemens seit März 2011 Feldversuche durch, um die Heizungsregelung für Nachtspeicher „intelligenter“ zu machen. Als die Entscheidung zur Aufhebung des Verbots von Nachtspeichern aus Berlin bekannt wurde, war es der Startschuss für Unternehmen. Seit zwei Monaten werkelt Eberhard Fries, geschäftsführender Gesellschafter der Tekmar Regelsysteme GmbH, an einem eigenen Patent, welches beispielsweise eine Solarstromanlage auf dem Dach mit einer vorhandenen Elektroheizung koppelt. Hier soll sich eine selbstentwickelte Regelung dazwischenschalten, die den Ofen je nach Bedarf mit Energie versorgt. Das von der Tekmar GmbH entwickelte Patent soll bald angemeldet werden. Man hofft auf eine Markteinführung der ersten Systeme in einem Jahr.
Warum wurden Nachtspeicher ursprünglich verboten?
Die Bundesregierung hatte ursprünglich aus Klimaschutz- und Energiespargründen alle vor 1990 installierten Nachtspeicherheizungen bis Ende 2019 vom Markt zu ziehen. Alle nach 1990 installierten Nachtspeicher hätten eine maximale Betriebsdauer von 30 Jahren haben dürfen. Als das Verbot gekippt wurde, brachte dies viele Kritiker auf den Plan, die Elektroheizungen nach wie vor nicht nur als Stromfresser ansehen, sondern auch als eine Abhängigkeit von konventionellen Energieträgern. Die Nachtspeicher, von denen allein in Essen noch rund 70.000 im Einsatz sein sollen, werden nun aber als Energiespeicher zur Stromnetzentlastung von der Regierung angesehen. Da aber im Winter beispielsweise weniger Ökostrom erzeugt wird, da die Sonne viel weniger scheint, muss der Stromverbrauch weiterhin zum Teil durch Kohle- und Gaskraftwerke abgedeckt werden.