Energie, Sanierung

Heizungsindustrie zieht Jahresbilanz: Wärmewende? Fehlanzeige

10 Jahres Verlauf beim Absatz von Wärmeerzeugern in Deutschland 2008 - 2018 10 Jahres Verlauf beim Absatz von Wärmeerzeugern in Deutschland 2008 - 2018

Auch 2018 gab es keine Initialzündung für die Wärmewende. Das ist das zentrale Ergebnis der Jahresbilanz des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie. Zwar konnten die im BDH organisierten Hersteller mit 732.000 abgesetzten Wärmeerzeugern insgesamt ein Plus von 3% gegenüber dem Vorjahr erzielen. Dieses Plus resultiert jedoch ausschließlich aus dem nach wie vor dynamischen Neubaugeschäft.

„Rund 600.000 Geräte gingen im letzten Jahr in die Bestandssanierung. Bei circa 12 Millionen veralteten Anlagen im Bestand ist die jetzige Modernisierungsquote zu gering. Hier muss die Politik endlich Anreize setzen, um das reichlich vorhandene private Kapital für den Klimaschutz zu mobilisieren“, sagt BDH-Präsident Uwe Glock.

Erneut war die moderne Gas-Brennwerttechnik mit 492.500 abgesetzten Geräten und einem Plus von 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr die am meisten nachgefragte Technologie. Wie bereits im Vorjahr landeten Wärmepumpen auf Platz zwei der Absatzstatistik mit 84.000 verkauften Geräten und einem Plus von 8 Prozent. Danach folgt die Öl-Brennwerttechnik mit 58.500 Geräten und leicht rückläufiger Tendenz mit einem Minus von 3 Prozent. Nicht zufriedenstellend verlief die Entwicklung bei Systemen auf Basis von Biomasse mit 24.000 verkauften Geräten und einem Minus von 9 Prozent.

Marktentwicklung des Wärmemarkts in Deutschland 2018

Gesamtmarkt Wärmeerzeuger + 3% 732.000 Stück
Wärmeerzeuger Gas / Öl + 3% 624.000 Stück
Gas-Brennwerttechnik + 4% 492.500 Stück
Gas-Niedertemperatur-Technik – 3% 69.500 Stück
Öl-Brennwerttechnik – 3% 58.500 Stück
Öl-Niedertemperatur-Technik + 2% 3.500 Stück
Biomassekessel – 9% 24.000 Stück
Scheitholz – 19% 8.500 Stück
Pellets – 3% 12.500 Stück
Hackschnitzel + 4% 3.000 Stück
Wärmepumpen + 8% 84.000 Stück
Luft-Wasser + 11% 60.500 Stück
Sole-Wasser + 6% 19.000 Stück
Wasser-Wasser und sonstige – 12% 4.500 Stück
Thermische Solaranlagen – 8% 573.500 m2
Speicher 0% 569.000 Stück
Frischwasserstationen 0% 29.000 Stück
Lüftung (zentral mit Wärmerückgewinnung) – 5% 50.500 Geräte
Lüftung (dezentral mit Wärmerückgewinnung) + 11% 198.000 Geräte
Kraft-Wärme-Kopplung (bis 50kW elektrisch) + 6% 6.000 Stück
Flächenheizung, Flächenkühlung + 15% 207 Mio m2
Heizkörper – 8% 4,9 Mio Stück
Tanksysteme + 9% 50.000 Stück
Abgas (Edelstahl) – 1% 118,9 Mio €
Brenner – 3% 103.000 Stück

Neben den Marktzahlen veröffentlichte der BDH auch die Ergebnisse seiner jährlichen Multimomentaufnahme. Insgesamt erwirtschafteten die 104 im BDH organisierten Unternehmen mit rund 75.500 Beschäftigten einen weltweiten Umsatz von 15,1 Milliarden Euro. 680 Millionen Euro investierten die Hersteller in Forschung und Entwicklung, abermals ein Beleg für die hohe Innovationskraft der Heizungsindustrie. „Die Entwicklung hat vor allem im Bereich der Digitalisierung stattgefunden. Digitalisierte und vernetzte Heiztechnik wird eins der bestimmenden Themen der ISH 2019 werden“, sagt BDH-Hauptgeschäftsführer Andreas Lücke.

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