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Jüdisches Museum in Berlin ist Contracting-Projekt des Monats Januar

Mit Einspar-Contracting lassen sich der Energieverbrauch und klimaschädliche CO2-Emissionen in öffentlichen Gebäuden, Krankenhäusern und anderen komplexen Liegenschaften nachhaltig reduzieren. Diese Einsparungen finanzieren dabei die Anlagenmodernisierung und Prozessoptimierung. Da es im Bereich Einspar-Contracting in Deutschland noch viel Potential gibt, hat der VfW mit führenden Contractoren den Arbeitskreis Einspar-Contracting gegründet. Ziel des Arbeitskreises ist es, die Vorteile dieser Energiedienstleistung transparent zu machen und einen Beitrag zur Ressourcenschonung zu leisten. Um besonders gelungene Beispiele des Einspar-Contracting der Öffentlichkeit vorzustellen, ernennt der VfW jeden Monat ein Contracting–Projekt des Monats. Im Januar ist es das jüdische Museum in Berlin geworden.

Der Gebäudekomplex des Jüdischen Museums besteht aus zwei Teilen gänzlich unterschiedlicher Architektur: beim ersten handelt es sich um ein 1735 erbautes barockes Gebäude, das zweite ist ein vom renommierten Architekten Daniel Libeskind entworfenes modernes charakteristisches Gebäude. Bei der Konzeption des Energieeffizienz-Projekts mussten sowohl die Integrität des Designs von Daniel Libeskind als auch die besonderen Anforderungen eines Museumsbaus berücksichtigt werden. Johnson Controls gewann Ende 2010 die öffentliche Ausschreibung. Zunächst ging Johnson Controls von einer Senkung der jährlichen Energiekosten um 26 % und einer Reduktion der CO2-Emissionen um 31 % aus. Durch weitergehende Analysen und die Konzeption von zusätzlichen Maßnahmen und intelligenten Lösungen konnten die Experten von Johnson Controls ermitteln, dass das Einsparungspotenzial bei Energie und CO2-Emissionen noch viel größer war: die garantierte Energieersparnis wurde nun mit 46 %, die Reduktion von CO2-Emissionen mit 55 % festgelegt.

Technische Ausstattung:

komplexe Haustechnik (HLK, GLT, FW-Anschluss 1,05 MW, 4 Kälteaggregate mit insgesamt 1.256 kW, umfangreiche Beleuchtungssysteme für Besucherbereiche, Vitrinen, Verwaltungs-, Veranstaltungs- und techn. Räume, u.a. T 8 Leuchtstofflampen und ca. 1.100 Halogenstrahler)

Zusatzleistungen:

  • Erneuerung der Gebäudeautomation, Aufschaltung der Lichtsteuerung, Integration eines Zählkonzepts
  • Installation einer Beleuchtungssteuerung und Verwendung von innovativer LED Beleuchtung, die ca. 1100 alte Halogen-Strahler ersetzt
  • Verbesserung der Belüftung und Klimatisierung durch die Erhöhung der Außenluftrate und Nutzung der „freien Kühlung“
  • Installation neuer Ventilatoren und Antriebsmotoren, Frequenzumformer, CO-Detektoren
  • Optimierung der Luftbefeuchtung durch Ersetzen der elektrisch betriebenen Dampfbefeuchter durch adiabate Befeuchter
  • Installation einer Wärmerückgewinnung bei einem Kühlaggregat

Aufwand Eigenbetrieb:

Energiekosten 2008 (Referenzjahr) 635.754 EUR; FW 2.349 MWh/a; Strom 4.555 MWh/a

Aufwand Contracting:

neue Energiekosten 341.427 EUR; FW 2.808 MWh/a; Strom 1.618 MWh/a

Einsparung:

  • Garantierte Energieersparnis 46,3 Prozent
  • Reduktion von CO2-Emissionen mit 55 Prozent
  • Energieeinsparungen von 294.327,- Euro

Johnson Controls und das Jüdische Museum wurden durch die European Energy Service Initiative (EESI) in der Kategorie „Best European Energy Service Project 2010“ bei einer Preisverleihung in Brüssel bereits am 13.9.2011 für dieses Projekt ausgezeichnet.

Weitere Informationen zum Contracting-Projekt des Monats finden sich unter » www.energiecontracting.de.

Foto: Luftbildaufnahme des Jüdischen Museums Berlin (Urheber: Studio Daniel Libeskind (Architecture New Building); Guenter Schneider (photography))

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