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EU-Strafzölle sollen ab Juni 2013 eingeführt werden

Des weiteren berichtet Reuters unter Berufung einer im Vorgang involvierten Person, dass die Höhe der Zölle wie in den USA variabel für jeden PV-Hersteller festgelegt werden soll. Weitere Medienberichte, wie die der „Financial Times“ berichten sogar von möglichen Importzöllen in Höhe von 40 bis 60 Prozent.

Im März wurde bereits eine Registrierungspflicht für den Import kristalliner Photovoltaikmodule in EU eingeführt. Die Registrierungspflicht hatte laut Marktanalyse-Unternehmen ISH zur Folge, dass die Modulpreise erstmals seit Januar 2009 wieder leicht angestiegen sind. Die Alliance for Affordable Solar Energy (AFASE) kämpft vor der der Europäischen Kommission in Brüssel bereits mit allen Kräften gegen die Einführung der Strafzölle. Die Einführung von Strafzöllen sei laut AFASE „äußerst besorgniserregend“. Die Photovoltaik-Wertschöpfungskette in Europa würde sich großem Schaden ausgesetzt sehen. In einer Anhörung vor der EU-Kommission machten sie klar, dass die aktuelle Marktsituation keinerlei Freiraum für Preiserhöhungen biete. Bereits eine Einführung von Strafzöllen ab 15 Prozent würde 85 Prozent der Photovoltaik-Nachfrage im europäischen Markt vernichten, so die Aussage der AFASE.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte sich bereits im Herbst des letzten Jahres äußerst besorgt über die Pläne gezeigt. Sie legte der EU-Kommission diplomatische Verhandlungsgespräche nahe. Yingli-Konzernchef Wang Yiyu prophezeite bereits einen drohenden Handelskrieg zwischen China und der EU.

Andere Länder kontern gegen die Dumping-Thematik bereits seit einiger Zeit auf eigene Weise. So hat Frankreich, nach einem Bericht des Fachportals energiezukunft.eu, bereits im Februar diesen Jahres ein Dekret erlassen, welches Betreibern von Photovoltaikanlagen, die europäische Solarprodukte verbauen, eine bis zu zehn Prozent höhere Einspeisevergütung verspricht.

In den kommenden Monaten wird über die Einführung von EU-Strafzöllen weiterverhandelt werden, denn die Einführung der tatsächlichen Anti-Dumping und Anti-Subventionszölle wird allerdings erst im Dezember 2013 erwartet.

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