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Feuchtigkeit in Kellerwand mit Dichtmörtel beseitigen

Meine Kellerwand ist links unten auch im Bodenbereich bis oben und dann ab ca. mitte nach rechts hin durchfeuchtet. Im rechten Bereich bis höhe Mitte ist keine Feuchtigkeit.
Kann diese Feuchtigkeit durch auftragen eines Dichtmörtels beseitigt werden?

Herr S. 07.10.2020

Putzarbeiten Dämmung Energieberater

So einfach ist das nicht; diese Frage kann abschließend NUR durch einen Sachverständigen beantwortet werden, wozu wir gerne bereit sind. Feuchteinträge müssen lokalisiert werden und können danach abschließend beurteilt werden sowie ein geeignetes Verfahren zu wählen - ggf. Abdichtungsverfahren. Es hängt ganz besonders davon ab, wie die Kellerräume genutzt werden, was bedeutet, dass nicht grundsätzlich eine Abdichtung notwendig wird. Die Nutzung der Räumlichkeiten steht zwingend im Vordergrund; erhöhte Feuchtwerte eines Mauerwerks im Untergeschoss ist nicht zwangsläufig bedenklich. Bei einer angedachten Nutzung zu Wohnräumen ist selbstverständlich die Ursache des Feuchteintrrages zu suchen und eine geeignete Maßnahme zur 1.) Abführung des Sickerwassers und 2.) Abdichtung der Wandbauteile zu wählen. MfG R. Bertsch

Herr S., 12.10.2020

Vielen Dank für Ihre Stellungnahme zu meiner Anfrage! Ich werde durch eine verbesserte Lüftung der Kellerräume versuchen die erhöhte Feuchtigkeit im Keller zu minimieren. Das Auftragen eines Dichtmörtels werde ich nach Ihrer Aussage dann auch vorerst nicht vornehmen.

Das ist eine vernünftige Art, mit erhöhter Feuchtigkeit in Kelleraußenwänden umzugehen. Grundsätzliches zu feuchtangereicherten Wänden --> Der Mensch ist aufgrund medienwirksamer Aussagen, die gleichwohl nur mit halbwissen gespickt sind, sehr hellhörig und wachsam geworden, besonders was die mit Feuchtigkeit im Zusamenhang stehenden Myzelienwachstum, also Schimmel, anbelangt. Es ist jedoch keineswegs bedenklich, unter bestimmten Situationen und verschiedenartiger Bereiche eines Wohnhauses, unterschiedliche Feuchtwerte anzutreffen. Es ist völlig in Ordnung, dass wir in einem Gebäude unterschiedliche Temperaturen und damit unterschiedliche Messwerte der anzutreffenden Feuchtigkeit erhalten. Die Thematik ist durchaus komplex und es wäre fatal, bei erhöhten Feuchtwerte in einem Mauerwerk sofort teure und groß angelegte Maßnahmen zu ergreifen, denn die Details zu beachten, Details hinsichtlich des Alters der Immobilie, der Nutzung, die jeglichem Sanierungsvorschlag vorausgeht ( Anamnese ). Aspekte wie der Problematik, also der ursächlichen Feuchteinträge ist sehr spezifisch und ausschließlich durch einen Sachverständigen zu beurteilen und im Zusammenhang vorgetragener Details mit einem Konzept zur Instandsetzung abzuschließen. Sie sollten also immer bei Einschaltung eines Gutachters eine klare Formulierung zur Instandsetzung des Schadens erhalten sowie eine Darstellung der dafür notwendigen Kosten. UNd zum Schluss noch einen Hinweis zu der von Ihnen angedachten Sanierung mit "Dichtmörtel" --> es gibt schlicht und ergreifend KEINE Dichtmörtel; Mörtel besitzen zwar im Allgemeinen eine gewisse wasserabweisende Funktion, eine Dichtheit quasi gegen eindringendes Wasser kann es aufgrund der hydraulischen Wirkung eines Mörtels nicht geben. Wir gehen auch diesseits davon aus, dass Ihnen zur Verringerung der Mauerwerksfeuchte ein Sanierputz vorgeschlagen worden ist, der lediglich die Aufgabe einer teilweise kapillarbrechnden Wirkung hat und keineswegs mit einer angedachten Abdichtung verglichen werden darf. Sie erkennen, dass die Themengebiete eines Sachverständigen sehr weitgreifend sind, äußerst komplex aber auch, bei verstandener Physik und angewandter Bauphysik in Verbindung mit praxisnahen Lösungen keine "Einbahnstraße" und oftmals einfach zu lösen sind; aufwendige Maßnahmen zum Schutz - gerade bei Feuchtanreicherung innerhalb eines Gebäudes mit einfachsten physikalischen Eigenschaften erklärt werden können. Mit freundlichen Grüßen R. Bertsch ( Sachverständiger für Schäden an Gebäuden )

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Mit der Schadenbeschreibung kann ich nicht viel anfangen. Fest steht, Wasser und damit auch Feuchtigkeit ist ein ganz besonderes Element. Woher diese Feuchtigkeit kommt können verschiedene Ursachen haben. Ich denke dabei z.B an eine fehlende oder defekte Horizontalsperre oder aber auch an drückendes/ nichtdrückendes Wasser was von außen an das Bauwerk einwirkt.
In diesem Zusammenhang sollten Sie auch den Grundwasserspiegel prüfen, wie ist es um eine außenliegende Drainage (vorhanden?) bestellt? Um weitere Maßnahmen zu planen sollten Sie die Bauwerksfeuchte flächendeckend messen.

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