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Holzhaus mit Schimmelproblem - wie kann ich sanieren?

Ich hoffe, Sie können mir etwas weiter helfen.

Ich habe ein kleines Holzhaus 56 qm, (Holzständerwerk) von 1978. (Ehemaliges Ferienhausgebiet.) Ich habe es 2014 erworben, renoviert und nach Einzug kamen im Winter die ersten Schimmelprobleme. (Geheizt wird mit Strom, anderes ist hier nicht erlaubt).
Es steht auf einen Betonboden, überwiegend Fliesen, ehemaliges Schlafzimmer hat einen Holzboden.


Leider wurde mir verheimlicht, dass es schon vorher Schimmelprobleme gab und der Vorbesitzer hat einfach nur die Tapeten entfernt und leer stehen lassen. Er hätte aber die Wände mit entsprechenden Schimmelmitteln behandeln müssen. (Es folgten Gerichtsverhandlungen, Gutachter und leider verlor ich in der 2. Instanz).

Gutachter 1 schlug vor, die komplette Außenfassade abzunehmen, neu und dicker zu dämmen, und die Außenbretter wieder drauf.

Gutachter 2 schlug vor, von Innen zu dämmen, also an den Wänden bestimmte Platten anzukleben.

Nun hatte ich auch schon mit diverse Firmen gesprochen, von sofortiger Ablehnung (weil keiner Gewährleistung geben kann) bis zum mündlichen Angebot ohne mir jedoch was schriftliches vorweg zu geben.

Da ich handwerklich nicht komplett unbegabt bin, schwebt mir vor, es nun selbst in die Hand zu nehmen. (Habe vor kurzem auch das ganze Haus außen gestrichen).

Ich habe mir dazu heute 2 Stellen vorgenommen, geöffnet um zu schauen wie die Wand aufgebaut ist. Die Wände sind wie folgt aufgebaut:

von außen nach innen:
1. Außenbretter
2. Traglattung
2. Holzrahmen
3. Steinwolle ca. 5 cm zwischen die Rahmen
4. Bretter mit Nut
5. Rigipsplatten oder sind das Spanplatten?

Zwischen Rahmen und Außenbretter ist eine Luftschicht aufgrund des Rahmens. Wie ich gelesen haben, nennt sich das Traglattung?

Ein Teil der Steinwolle sah noch gut aus, aber in manchen Ecken sehr ausgefressen. (Gutachter 1 hatte auch schon mal ein Brett geöffnet, wo man die Reste der Steinwolle sah und Mäusegänge und Kot.)

Ich gebe zu, dass hier nochmal Bretter gesetzt wurden und dann erst die Rigipsplatten, überrascht mich, das hätte ich denen nicht mehr zugetraut.


Meine Ideen waren:

1. Außenbretter abschrauben, Dämmung raus, über die Bretter mit Nut, Holzrahmen und Traglattung Folie verlegen, Dämmung wieder rein und Löcher ausfüllen, Außenbretter wieder drauf.

oder

2. Außenbretter abschrauben, Löcher ausfüllen, Folie über die Steinwolle verlegen, dann eine zweite Schicht Steinwolle drüber und Außenbretter wieder drauf.
So würde evtl. auch die Folie glatter aufliegen.

Meine Fragen ist, wie dämme ich am sinnvollsten / muss ich vorgehen?

Welche Stärke sollte das Material (hier Steinwolle) insgesamt haben?

Welche Folie ist besser geeignet? Klimamembran oder Dampfsperre oder Dampfbremse ?
Was ich raus las, ist Klimamembran am sinnvollsten?


Anschließend würde ich auch gerne ein paar der Rigipsplatten austauschen, eben wo besonders stark der Schimmelbefall war. Ich habe gesehen, die sind hier alle getackert. Wie ich die raus bekomme, weiß ich noch nicht.
Sollte ich wieder Rigipsplatten verwenden oder Spanplatten oder was ist am sinnvollsten?


Ich weiß natürlich, dass ich damit kein hochmodernes Haus bekomme und ich auch nur Laie letztendlich bin. Aber es wäre schön, wenn die Schimmelproblematik aufhören würde (besonders in den Türen und Fenster Bereichen) und ich vielleicht sogar wieder mein ehemaliges Schlafzimmer nutzen kann.

Frau K. 15.09.2020

Dämmung Architekt

Sie werden hier und besonders an dieser Stelle kaum Antworten zu ihrer Fragestellung erhalten. Ein nicht einfaches Unterfangen mit den von Ihnen dargestellten Informationen. Unsere Einlassung hierzu klingt weniger romantisch als vielmehr sachlich; wir raten. Finger weg vom Selbermachen. Wir können Ihnen nach einer Ortsbegehung eine systematische und chronologischen Ablauf eines intakten Wandsystems darstellen, doch ohne Untersuchung vor Ort würde dies an Scharlatanerie grenzen. Zu den Gutachterkollegen mit den unterschiedlichen Dämmsystemen ist unsere Einlassung, dass es völlig egal ist, ob eine Innen- oder Außendämmung aufgebracht wird; wichtigste Kriterium ist und auch Grundlage einer gutachterlichen Untersuchung, woher die Feuchtigkeit kommt ... die Untersuchung fängt also bei der Bodenplatte an, geht über die aufgehenden Bauteile über die Wandöffnungen, somit Fensteröffnungen und deren Anschlüsse und letztlich bis hin zum Dach. Es ist die gesamte Gebäudehülle zu prüfen mit dem Aufbau. So einfach wie Sie sich das vorstellen um Abhilfe zu schaffen für eine Schimmelpilzproblematik ist es dann doch nicht --> der Sachverständige ist nun einmal Bauingenieur mit einem tiefgreifenden Zusatzstudium in Bauphysik. Es ist nicht schwer, schadenfrei zu bauen, man muss einfach die Physik beachten und autorisierte Handwerksunternehmen beauftragen. Also, grundsätzlich ist eine tiefgreifende Analyse vorzunehmen, danach eine Ausarbeitung zur schadenfreien Instandsetzung.

1 Hilfreiche Antwort

Hallo! Das sind ja nicht wenige Fragen. Aber ich schreibe hier Ihnen einfach den besten Bauteilaufbau auf: von innen nach aussen, Gipskarton oder Gipsfaserplatten auf OSB (bessere Unterkonstr.) Traglattung als Konstruktionsebene (kann evtl. drauf verzichtet werden), Folie feuchtevariabel, Holzrahmenbau mit Volldämmung (soviel wie techn. möglich), Holzfaserdämmplatten ca. 6cm minimum, Unterdeckbahn, Traglattung, Sichtbretter Lärche o.ä.! Ich hoffe etwas helfen zu können. Grüße

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