Energie

Wasseraufbereitung ohne Salz: AQON Pure schont die Umwelt UND spart Geld

Maximilian und Konstantin Wilk (Foto: AQON Water Solutions GmbH) Maximilian und Konstantin Wilk (Foto: AQON Water Solutions GmbH)

Vor 3 Jahren riefen die aus Südhessen stammenden Brüder Maximilian und Konstantin Wilk AQON Pure ins Leben. Ein umweltfreundliches Wasseraufbereitungssystem, welches Gebäude vor einer hohen Wasserhärte (Kalk) schützt ohne dabei die Wasserqualität des örtlichen Versorgers zu verändern.

Weiße Ablagerungen am Wasserhahn, verstopfte Düsen in der Dusche oder mehrere Millimeter dicke Schichten im Wasserkocher. Kalk im Leitungswasser plagt vielerorts Hausbewohner. Dabei ist der Kalk, der sichtbar auf Oberflächen zurückbleibt, nur ein Teil des Dilemmas. Auch wenn man mühsam Schrubben und Kratzen muss. Häufig lässt sich Kalk mit entsprechendem Reinigungsaufwand entfernen.

Anders sieht es an Stellen aus, die man nicht einsehen kann. Im Inneren von Rohrleitungen, Armaturen, Ventilen oder Warmwasser- und Heizungssystemen führt eine hohe Wasserhärte zu einem kontinuierlichen Aufbau von Kalkablagerungen bzw. Kesselstein, wie der Klempner sagt. Hier kann man nicht einfach mit einem Schwamm und etwas Essigessenz dem Kalk Herr werden. Ab einem bestimmten Zeitpunkt helfen an diesen Stellen nur noch die Wartung und Reinigung durch einen Fachmann oder den Austausch des entsprechenden Bauteils.

Was also tun wenn man nicht möchte, dass wie in der Calgon Werbung regelmäßig die Waschmaschine abgeholt werden muss, weil sie durch Kalkablagerungen vorzeitig den Geist aufgegeben hat?

Wasserenthärtungsanlage mit Salz als Lösung?

Die in Deutschland seit Jahrzenten gängige Technologie zur Aufbereitung von hartem Wasser ist die sogenannte Wasserenthärtung mittels Ionenaustausch. Dabei wird der im Leitungswasser befindliche Kalk (hauptsächlich Calcium und Magnesium) gegen Natrium ausgetauscht. Das Ergebnis: Weniger Kalk im Wasser, was automatisch zu weniger Kalkablagerungen führt.

Doch damit dieser Prozess funktioniert, müssen Anwender einige Punkte beachten. Um Wasser zu enthärten, wird eine hohe Menge an Salz (Natriumchlorid) benötigt. Durchschnittlich verbraucht in Deutschland eine Person pro Jahr rund 45 Kubikmeter Wasser. Soll diese Wassermenge z.B. von 20 dH auf 4 dH enthärtet werden,

  • so werden bis zu rund 30kg Salz (Natriumchlorid) pro Jahr benötigt.
  • Außerdem fallen bis zu rund 2500 Liter Abwasser aus Regenerationsvorgängen an.
  • Hinzu kommt der Bedarf an Strom und einer empfohlenen halbjährlichen Wartung.

Laut dem Bayerischen Landesamt für Umwelt kann durch Enthärtungsanlagen auf Salzbasis die Belastung durch Chlorid in einem Versorgungsgebiet signifikant steigen. Durch die Wasserlöslichkeit von Chlor, können die Chlormengen durch kommunale Kläranlagen nicht entfernt werden. Die Folge ist ein stetiger Anstieg der Chlorbelastungen in Gewässern.

Der Antwort der Landesregierung Sachsen-Anhalts aus dem Jahr 2016 auf eine Kleine Anfrage des Abgeordneten Hendrik Lange zur Chlorbelastung in deutschen Gewässern ist folgendes zu entnehmen: „Bei Abweichungen fallen empfindliche Arten aus, robuste Arten breiten sich aus. Das gesamte Arten- und Abundanzgefüge einer Lebensgemeinschaft kann sich dadurch verändern.“

Vorbild Kalifornien und USA: Schwarzenegger als Wegbereiter

Eine ganz andere Strategie in Bezug auf das Thema Wasseraufbereitung verfolgen z.B. Länder wie die USA. Von Oktober 2016 – März 2017 schrieb Maximilian seine Master Thesis bei einem deutschen Konzern in Kalifornien im Silicon Valley. Durch Zufall ist er damals auf ein Gesetz aufmerksam geworden, das 2006 der damalige Gouverneur von Kalifornien Arnold Schwarzenegger unterzeichnete (Senate Bill 475, Chapter 393).

Der sogenannte „water softener ban“ ermöglicht es, dass die private Verwendung bestimmter Arten von Wasserenthärtungsanlagen (Ionenaustauschern) verboten werden kann, da bestimmte Regionen Kaliforniens unter zu hohen Mengen Chlorid im Abwasser leiden. Dieser damalige entschlossene politische Eingriff in den Markt für private Wasseraufbereitungsanlagen hat Maximilian neugierig gemacht:

„Zuerst war ich verwundert. Denn in Deutschland sind bis heute Wasserenthärtungsanlagen auf Basis des Ionenaustauschs eine gerne verwendete Methode, um Gebäude vor den Folgen von hartem Wasser (Kalk) zu schützen. Ich habe dann erkannt, dass es in den USA einen Trend für alternative, umweltfreundlichere Gebäudetechnologien gibt, von dem auch Deutschland profitieren kann.“, schildert Maximilian.

So gibt es in den USA z.B. seit 2011 das „GSA‘s Proving Ground“ Programm der General Services Administration. Die GSA ist eine staatliche Behörde, die u.a. das Immobilieneigentum der USA verwaltet und für die Wartung und Instandhaltung dieses Immobilienbestands zuständig ist (über 9000 Gebäude). Das Proving Ground Programm dient dabei der Evaluierung von innovativen und nachhaltigen Gebäudetechnologien.

AQON Pure auf dem Weg zum Deutschen Nachhaltigkeitspreis

Durch das elterliche Familienunternehmen sammelten beide Brüder bereits seit Ihrer Kindheit Erfahrungen und Wissen über Technologien zur Wasseraufbereitung. Eine Leidenschaft für das Thema Wasser war schon früh vorhanden. Als Maximilian dann 2017 aus den USA zurückkam hat er sich sofort mit seinem Bruder Konstantin zusammengesetzt. Das Ziel: Umweltfreundliche Wasseraufbereitung.

Maximilian und Konstantin Wilk (Foto: AQON Water Solutions GmbH)

Maximilian und Konstantin Wilk (Foto: AQON Water Solutions GmbH)

Sie fingen an nach einer umweltfreundlichen Lösung für hartes Wasser zu suchen. Das war der Anstoß für AQON Pure. Heute, gut 3 Jahre nach dem offiziellen Marktstart, ist die Lösung der beiden Brüder aus dem südhessischen Bensheim nominiert für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Design 2021. Für Maximilian und Konstantin ist die Nominierung ein außergewöhnlicher Erfolg:

„Es war eine große Überraschung und wir haben damit nicht gerechnet. Insbesondere haben wir nicht mit einer Nominierung gerechnet, da wir uns nicht für den Preis beworben hatten. Die Nominierungsurkunde ging bei uns im Mai ein. Damals lief der Bewerbungsprozess noch. In unserem Fall schlug das Komitee der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis uns eigenständig für eine Nominierung vor. Dafür sind wir sehr dankbar. Für uns persönlich ist der Preis eine Bestätigung dafür, dass wir mit unserer Arbeit auf dem richtigen Weg sind“, freuen sich Maximilian und Konstantin.

So profitiert das Fachhandwerk vom AQON Pure

Wer in Deutschland Veränderungen an der Trinkwasserinstallation eines Gebäudes vornehmen möchte, der lässt dies am besten durch ein Fachunternehmen durchführen. Der Weg zur Installation eines Wasseraufbereitungssystems führt also nur selten an einem Installationsunternehmen der Sanitärbranche vorbei. Doch gerade diese Branche leidet besonders unter Fachkräftemangel.

Integration des AQON Pure in die Wasserversorgung (Foto: AQON Water Solutions GmbH)

Integration des AQON Pure in die Wasserversorgung (Foto: AQON Water Solutions GmbH)

Häufig warten Kunden mehrere Wochen oder sogar Monate auf ein Angebot. Auch hierfür haben die beiden Brüder eine effiziente Lösung gefunden. „Wir bieten nicht nur unser Kalkschutzsystem an, sondern auch den Einbau durch lokale Installationsunternehmen. Der Clou: Durch unser Geschäftsmodell erhalten unsere Installationspartner vor Ort schlüsselfertige Aufträge. Kundenakquise, Beratung, Planung, Logistik und Organisation des Einbaus liegen bei uns.

Der gesamte Prozess erfolgt digital. Unsere Installationspartner können sogar auf die separate Anfahrt beim Kunden zur Begutachtung der Einbaubedingungen verzichten, da alle relevanten Informationen auf von unseren Kunden eigens geschossenen Fotos ersichtlich sind. Installationsbetriebe sparen Zeit und können sich auf das fokussieren, was für sie am profitabelsten ist: Eine hohe Auslastung ihrer Mitarbeiter für Arbeiten beim Kunden vor Ort“, erklärt Konstantin.

AQON Pure hat großes Umweltschutzpotenzial

Durch die Verwendung eines Wasseraufbereitungssystem, welches ohne Salz arbeitet, bieten deutsche Haushalte ein enormes Einsparpotential: Bei aktuell ca. 83 Mio. Einwohnern und ca. 40,6 Mio. Haushalten, von denen laut eines Fachartikels ca. 30% in einer Region mit hartem Wasser leben, wären dies mehrere Hunderttausend Tonnen Natriumchlorid(1), das durch das Abwasser in heimische Gewässer pro Jahr gelangt. Zusätzlich würden mehrere Millionen Kubikmeter Abwasser durch Regenerationsvorgänge verursacht.

Den AQON Pure gibt es in verschiedenen Größen (Foto: AQON Water Solutions GmbH)

Den AQON Pure gibt es in verschiedenen Größen (Foto: AQON Water Solutions GmbH)

Gleichzeitig sparen Privathaushalte durch die Verhinderung des Aufbaus von Kalk auf Wärmeübertragungsflächen zur Warmwassererzeugung Energie und somit CO2. Zusammengerechnet würde der Energieverbrauch aller Haushalte in Deutschland mit hartem Wasser durch Kalkschutzmaßnahmen um mehrere TWh und Hunderttausend Tonnen CO2 für Warmwasser sinken.

„Gerade die Themen Gewässerschutz und Senkung der Treibhausgasemissionen sind als Teil der 17 Ziele wichtige Bausteine der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie. Die richtige Gebäudetechnik und effiziente Prozesse helfen, zentrale Ziele dieser Strategie zu erreichen. Auch beim Thema Umsetzung und Zielerreichung müsste Deutschland sich nicht neu erfinden.

Andere Länder machen es bereits vor. Aus den oben genannten Gründen gibt es z.B. im Vereinigten Königreich den sogenannten „Domestic Heating Compliance Guide“. Seit 2006 ist es dadurch im Vereinigten Königreich vorgeschrieben, dass aus Gründen der Energieeffizienz sämtliche neuerrichteten Gebäude in Regionen mit hartem Wasser, mit Anlagen zum Schutz vor Kalkablagerungen ausgerüstet werden müssen. Eine solche Regelung würde auch Deutschland helfen Treibhausgasemissionen nachhaltig zu reduzieren“, zeigt Maximilian auf.

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