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Solar-Gesundheitszentrum in Lojpaya am Titicacasee an Bevölkerung übergeben

Bolivien ist das ärmste und exportschwächste Land Lateinamerikas. Über 70% der Bevölkerung sind Indios, die vorrangig auf dem Land leben. In den Anden in der Nähe des Titicacasees befindet sich die Gemeinde Lojpaya. In Lojpaya und den 8 umliegenden Gemeinden gab es bisher kein Gesundheitszentrum oder medizinische Grundversorgung. Die 5.000 Einwohner der 9 Gemeinden waren daher auf eine medizinische Versorgung in der rund 10 km entfernten Stadt Tiquina angewiesen. Doch auch im dortigen Militär-Marinestützpunkt war eine Versorgung nicht gesichert. Waren die dortigen Kapazitäten ausgelastet oder lagen schwerere Erkrankungen vor, so mussten die Kranken sogar bis in das 120 km entfernte El Alto gebracht werden. Diese Situation konnte nun mit dem am 26. Mai an die Gemeinde Lojpaya übergebenen Gesundheitszentrums deutlich verbessert werden.

Im Oktober 2011 begann der Bau des Gesundheitszentrums auf einem 600 m² großen Grundstück in der Nähe des Markplatzes von Lojpaya. Die Gemeinde Lojpaya stellte das Grundstück und die lokale Bevölkerung unterstützte die Bauarbeiten mit Arbeitskräften und lokal verfügbaren Baumaterialien. Dr. Ing. Matthias Klauß vom Landesverband Thüringen der DGS reiste nach Fertigstellung des Daches nach Lojpaya, um die Solarmodule auf dem Dach des Gesundheitszentrums zu montieren und den Dorf-Technikern die Funktionsweise und Bedienung zu erklären. In La Paz fand dann ein SolarSchul-Kurs statt, bei dem den Bolivianern die Photovoltaik-Technik näher gebracht wurde. Jetzt verfügt das Gesundheitszentrum über eine Solaranlage zur Warmwasserbereitung und zur eigenständigen Stromversorgung.

Finanziert wurde der rund 50.000 Euro teure Bau des Gesundheitszentrums, die 825 Wp starke Solarstrom-Inselanlage und die thermische Solaranlage mit einem für die bolivianische Hochebene geeignetem 150 Liter Edelstahltank zu 75% von der Bundesregierung und aus Mitteln von Sponsoren wie der Atlas Immobilien Service GmbH, der Biohaus-Stiftung für Umwelt und Gerechtigkeit, der BSB GmbH – the sun company, Phoenix Contact GmbH & Co. KG, Löwe Werbung und maxx-solar & energie GmbH & Co.KG. Doch weitere Spenden für die medizinische Ausrüstung und weitere Schulungen sind nötig. Daher unterstützt auch die DAA Deutsche Auftragsagentur GmbH mit dem Team von SolarContact das Projekt durch einen Spenden-Triathlon. Weitere Informationen und Bilder stehen ab sofort auf Facebook und Google+ zur Verfügung.

Bild: © Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e. V.

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