Energie

Haus&Co erklärt: Was kostet eine private Photovoltaikanlage?

Photovoltaikanlagen für private Haushalte sind schon lange eine erschwingliche Möglichkeit zur Nutzung von Sonnenenergie. Für die meisten Einfamilienhäuser bieten sich schon mit wenigen tausend Euro Investitionskosten vielseitige und individuelle Lösungen. In unserem Magazin zeigen wir euch heute, mit welchen realistischen Preisstaffelungen bei der Planung einer neuen Photovoltaikanlage zu rechnen ist und welche Faktoren bei den Preisangaben besonderen Einfluss nehmen:

Kleinere Anlagen sind teurer

Wie auch in der Immobilienbranche, sind kleinere Solaranlagen vergleichsweise teurer. Um sich die Preisunterschiede bewusst zu machen, hilft ein Vergleich der Kosten pro Kilowattpeak (kWp). Die Leistung eines Kilowattpeaks entspricht pro Jahr der Erzeugung von etwa 950 bis 1200 Kilowattstunden Strom. Eine Anlage mit dieser Leistung hat eine Größe von ungefähr 8 Quadratmetern auf dem Hausdach.

Der Vergleich von Angeboten für kleine Anlagen mit einer Leistung von 3 kWp zeigt, dass sich dort die Kosten pro Kilowattpeak auf durchschnittlich 1.730€ belaufen. Eine realistische Preisspanne, je nach Ausstattung und Hersteller, von 1.550€ – 1.960€ netto ist dabei völlig normal. Ein Gesamtpreis in diesem Leistungssegment von etwa 4.600€ netto bis 6.300€ ist hierbei durchaus realistisch.

Ist die Anlage mit einer Leistung von 6 kWp schon doppelt so groß, sinkt der Preis pro Kilowattpeak nur noch auf 1.490€. Abhängig von Ort, Hersteller und Gesamtausstattung der Solaranlage beträgt der Komplettpreis einer solchen Anlage durchschnittlich 9.000€ netto. Eine hohe Preisspanne ist bei dieser Größe jedoch völlig normal, sodass Angebote zwischen 6.500€ und 12.100€ netto realistisch sind.

Wer eher ein Auge auf eine große Photovoltaikanlage für sein Haus geworfen hat, sollte mit einer Leistung von bis zu 10 kWp rechnen. Hier zeigt sich deutlich, welchen Einfluss die Größe auf die Kosten pro Kilowattpeak nimmt: Die durchschnittlichen Kosten pro kWp betragen hier nämlich nur noch 1.340€ netto. Aber auch hier ist eine realistische Preisspanne relativ groß. Deshalb variieren auch hier die Angebote zwischen 1.040€ und 1.900€. Bei einer solchen Anlage ist dann mit Gesamtkosten von 13.300€ netto zu rechnen, mit denen dann jährlich bis zu 12.000 Kilowattstunden Strom erzeugt werden können.

Übersicht: Der Preis pro kWp variiert stark, je nach Größe der Solaranlage.

Preisunterschiede: Welche Faktoren spielen eine besondere Rolle?

Neben der Größe der Anlage gibt es viele weitere Faktoren, die hohe Preisspannen erklären.

Großen Einfluss nehmen dabei:

  • Technische Faktoren:
    Dazu zählen vor allem die Wahl des Wechselrichters und des gewählten Zelltyps für die Solarmodule. Denn auch zwischen mono- und polykristallinen Modulen gibt es große Preisunterschiede.
  • Hersteller:
    Die Wahl der Hersteller einzelner Elemente kann durchaus einen Preisunterschied von bis zu 10% des Gesamtpreises ausmachen. Gerade dort lohnt sich also immer ein Vergleich und eine unabhängige Beratung.

Aber auch andere Elemente nehmen Einfluss auf den Gesamtpreis:

  • Auf- und Abbau eines Gerüsts:
    Der Gesamtpreis unterschiedlicher Angebote variiert auch, weil einige Solarteure schon zu Beginn mit dem Auf- und Abbau eines Gerüsts rechnen und diesen mit berechnen.
  • Kosten für Netzanschluss:
    Für den Anschluss der privaten Photovoltaikanlage ans Netz fallen immer Kosten an. Manchmal werden diese Kosten zunächst nicht mit aufgeführt, um ein möglichst günstiges Angebot zu erstellen.
  • Individuelle Gegebenheiten vor Ort:
    Natürlich nehmen auch individuelle Gegebenheiten vor Ort Einfluss auf den Gesamtpreis einer Solaranlage. Dazu zählt beispielsweise die Dachform, die Eindeckung und das dort mögliche Montagesystem. Aber auch die Leitungswege im Haus nehmen Einfluss auf den Montageaufwand und damit auch auf die Kosten.
  • Der Wohnort:
    Auch der Wohnort nimmt (leider) Einfluss auf den Gesamtpreis einer Photovoltaikanlage. In der Regel sind die Montagepreise in größeren Städten höher als in ländlichen Regionen. Das liegt vor allem an niedrigeren Nebenkosten für den Betrieb auf dem Land.

Wer also die Neuinstallation einer eigenen Solaranlage plant, sollte sich die Zeit nehmen und mehrere Angebote unterschiedlicher Solarteure vergleichen.  Achtet man dann auch noch auf alle wichtigen Elemente des Angebots und informiert sich über unterschiedliche Hersteller, kann das sogar noch einige hundert Euro einsparen.

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