Archiv

Aus der Flut lernen: Häuser gegen Hochwasser wappnen

Aus der Flut lernen: Häuser gegen Hochwasser wappnenDas Hochwasser 2013 hat in vielen Gebieten Deutschlands große Schäden angerichtet. Während der Wasserpegel wieder sank, wurde das Ausmaß der Katastrophe langsam ersichtlich. Viele Hochwasser-Soforthilfe Programme wurden initiiert, die den Flutopfern bei nötigen Sanierungsmaßnahmen unter die Arme greifen sollen. Doch wie macht man sein Haus „Hochwassersicher“? Wir zeigen einige Tipps hierfür auf.

Keller und Fundament vor Feuchtigkeit schützen

Der Keller sollte in Gebieten die als Hochwassergefährdet gelten, niemals als Wohnraum genutzt werden. Da der Keller als erstes mit Wasser voll läuft, bietet er sich lediglich als Speicher oder Werkraum an. Sanierungsmaßnahmen wohl durchdacht sein, denn Materialien wie Holz oder Estrich an Wänden und Böden sind nur schwer zu trocknen. Estrich quillt bei Feuchtigkeit schnell auf und feuchtes Holz ist ein extrem nährstoffreicher Boden für Schimmelpilzbildung.Wasserdichte Fenster und Türen bieten zusätzlichen Schutz bei Hochwasser. Diese sind mit dem Mauerwerk fest verbunden und haben eine Gummidichtung.Darüber hinaus kann hereingespülter Schlamm ebenfalls schwere Schäden verursachen. „Hat man viel Schlamm im Keller ist dies ein Alarmzeichen. Falls der Schlamm nicht mit dem Wasser hereingespült wurde, deutet das darauf hin, dass das Erdreich darunter unterspült wurde und das Fundament beschädigt sein kann“, so Dr.-Ing. Werner Weigl, Vorstandsmitglied der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau. Wer im Keller neuen Boden ziehen muss, sollte Industriebeton in Betracht ziehen.Sollte das Fundament keine Stahlbewehrung haben, kann es im schlimmsten Fall dazu kommen, dass die Platte unter dem Grund- und Stauwasserdruck einbricht. Eine entsprechende Stahlbewehrung kann jedoch nachgerüstet werden.

Feuchtes Holz kann Dachtragwerk gefährlich beeinträchtigen

Holz kann durch die Feuchtigkeit so stark beschädigt werden, dass unter Anderem die gesamte Tragkonstruktion des Dachtragwerks gefährlich beeinträchtigt wird. „Wichtig ist deswegen, dass u.a. das Dachtragwerk komplett getrocknet wird und auch verkleidete Holzdecken nicht vergessen werden.“

Hartschaum- und Mineralstoffe für Dämmung verwenden

Dämmstoffe bilden das größte Problem nach dem Hochwasser. Durch Ihre großen Poren nehmen sie Feuchtigkeit wie ein Schwamm auf und sind nur sehr schwer wieder zu trocknen. Besonders anfällig sind Naturdämmstoffe wie Holzfasern, Hanf und Schafwolle. Als am besten schließende Dämmstoffe gelten hier Hartschaumstoffe wie Polystyrol oder Mineraldämmstoffe wie Steinwolle.

Wasserfeste Materialien für Innen- und Außenwände und Böden

Die am Besten geeigneten Baustoffe sind auch bei Innen- und Außenwänden Materialien mit einer hohen Wasserfestigkeit. Laut Hochwasserschutzfibel des Bundesbauministeriums gelten Kalk, Zement, Steinzeugfliesen und diverse gebrannte Baustoffe als wasserfest. Hier empfehlen sich Kalksandstein, gebrannte Vollziegel, Klinker und Beton für die Verwendung. Für die Verputzung der Räume empfehlen Fachleute Kalkzement, da Gipsputz ebenfalls schnell aufquillt.Natursteine wie Granit, Dolomit, Kunststein und Epoxidharz Oberflächen eignen sind als Bodenbeläge am Besten.„Das Aufräumen muss sorgsam erfolgen und sollte möglichst von Fachleuten begleitet werden, damit nicht durch unsachgemäßes Vorgehen die Standsicherheit der Gebäude zusätzlich beeinträchtigt wird“, so Dr-Ing. Weigl. Nur Fachleute können das gesamte Ausmaß der Schäden einschätzen und beraten. Vor allem kann dieser Präventivmaßnahmen einleiten, die das Gebäude für die Möglichkeit einer neuen Flut wappnen können.Die Fachbetriebssuche von Dämmen und Sanieren hilft Ihnen dabei ein passendes Unternehmen aus Ihrer Umgebung zu finden, das Sie über weitere Präventionsmöglichkeiten zum Hochwasserschutz Ihres Hauses berät.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert